Der Rum ist einer der ersten aus dem 2000er Long Pond Batch überhaupt, welcher es auf den Markt geschafft hat und darauf hoffen lässt, dass da in Zukunft unter Umständen noch weitere folgen werden. Das Batch geht vom Profil her wieder Richtung Wedderburn, eine Richtung, welche zuletzt die legendären 1982er und 1986er Batches in dieser Form aufwiesen und weswegen der Rum auch das Ende einer längeren Durststrecke bei Long Pond von ca. 14-15 Jahren markiert. Eine erfreuliche Entwicklung!
Verkostung des The Rum Cask Jamaica Rum from Long Pond 13 YO (2000 - 2013), 58,2% vol.:
... noch mit provisorischem Label |
Alter: der Rum wurde im Juni 2000 destilliert und im Oktober 2013 abgefüllt, lag also 13 Jahre im Holzfass.
Alkoholstärke: wie bei The Rum Cask üblich, ist der Rum in Fassstärke mit 58,2% vol. abgefüllt worden.
Destillationsverfahren: der Rum stammt aus einer Pot Still von Long Pond.
Farbe: helles, goldenes, leuchtendes Stroh.
Viskosität: enge, dünne Schlieren verlaufen langsam an der Glaswand herunter. An der Wand bleiben kleine Tropfen zurück. Ich erwarte also einen jüngeren, schön öligen Rum.
Nase: sehr eindeutig Jamaica, voll und reichhaltig, allerdings erstaunt mich die Ester-Dichte, angesichts eines Rums aus Long Pond. Blind könnte ich auch einen Hampden vor mir haben. Ich habe es mit einem klassischen High Ester Vertreter zu tun, der in seiner Konzentration zwischen Wedderburn und Continental stehen dürfte. Der Alkohol ist wahrnehmbar, jedoch nicht scharf oder unangenehm. Viel gegrillte Ananas, Banane, nasses Gras, Cashewkerne und eine deutliche Zitrusnote kann ich wahrnehmen.
Gaumen: der Alkohol möchte zunächst gebändigt werden, was aber schon nach kurzer Zeit im Mund sehr schön gelingt. Scharf oder störend ist er keinesfalls, es können auch sehr gut größere Schlücke getrunken werden. Der Rum entfacht nun ein Aromen-Feuerwerk, kommt unglaublich konzentriert und kräftig daher, ist cremig und mundfüllend. Er bietet, was er schon in der Nase angekündigt hat und was man von einem solchen High Ester Rum erwartet, zusätzlich kommt aber auch noch eine schöne, dezente aber deutliche Note vom Holz dazu, welche in Long Pond's typisches Anis aufgeht.
Abgang: der Rum verweilt lange im Mundraum und hinterlässt einen Mix aus Anis, Holz und Nuss.
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Quelle: The Rum Cask |
Passt dieser Rum in den Cocktail? Jein! Der Rum ist klar dazu gedacht, pur genossen zu werden, allerdings eignet er sich ob seiner Kraft und der Fassstärke wunderbar dazu, ihn auch in dem einen oder anderen Drink zu verwenden. Ein Mai Tai und ein Rum Sour funktionieren perfekt, welche ich in den nächsten Tagen auch noch vorstellen werde.
Bis dahin, viel Spaß beim Verkosten und einen schönen Sonntag noch,
Flo
Flo
4 Kommentare:
Ich durfte diese wunderbare Abfüllung ebenfalls vorab verkosten und kann dem Beitrag voll beipflichten - auch im Mai Tai einfach nur flüssiger Spaß. Bitte mehr davon. Danke Dir, Flo für Deine tollen Beiträge.
A.
Vielen Dank dafür!
Die Qualitäten im Mai Tai kommen seit heute hier gesondert zur Sprache:
http://barrel-aged-thoughts.blogspot.de/2013/12/mai-tai-mit-rum-cask-long-pond-jamaica.html
Mit besten Grüßen,
Flo
Really lovely rum.
The nose was not giving away a lot in the beginning but after time it opened.
The palate-finish reminded me of the farmy peat of kilchoman but again a different drink.
Very happy to have a bottle open but now probably need a second one to keep!
I am sry sir, but your post was somehow marked as 'spam'. Now it is visible. :)
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