Liebe Rum Gemeinde,
der Sommer hat Deutschland und ganz Europa weiter fest im Griff und Abkühlung schaffen nur das Meer direkt vor der Haustür oder kalte Drinks! Ja, ich weiß, das stimmt wissenschaftlich gesehen leider gar nicht, da die Temperaturdifferenz zwischen Körper und Kaltgetränk zu groß ist und der Körper auf den erfolgten Temperatursturz mit der Produktion von Wärme reagiert und damit für das genaue Gegenteil einer tatsächlichen Abkühlung sorgt. Kühlend sind daher bei diesen Temperaturen eher lauwarme Getränke. Da ein lauwarmer Mai Tai allerdings weder schmeckt noch auch nur entfernt danach klingt als würde das schmecken und unser Gehirn auf schöne Assoziationen steht (kalte Getränke, Strand, Meer ➜ herrlich!), gibt es für viele von uns eben doch kaum etwas schöneres als einen kalten Drink. :-P
Kurz zum heutigen Mai Tai: ich erwarte keinen Über-Cocktail, aber auf dem Backlabel des Appleton wurde der Mai Tai ausdrücklich empfohlen, sogar nach Trader Vics Originalrezept (und das in den 80's!) und Appleton/Wray & Nephew haben zum Mai Tai nun einmal ein traditionell sehr enges Verhältnis, weswegen ich es dem Rum nicht verwehren werde, sich darin zu beweisen!
Ein großer Dank geht an dieser Stelle an einen sehr kundigen Leser meiner Zeilen, der mir als Reaktion auf meinen Post vom Sonntag zum Appleton 151 Proof einen Flyer von Wray & Nephew aus den 1980er Jahren gezeigt hat, aus dem hervorgeht, das meine Flasche aus eben dieser Zeit stammt und der meine Vermutung auf diese Weise bestätigt hat. Vielen Dank dafür!
Das Rezept meiner Wahl (nach Trader Vic):
- 6,0 cl Appleton Gold 151 Proof
- 1,5 cl Ferrand Dry Curacao
- 1,0 cl Meneau Orgeat
- 0,5 cl Zucker
- 4,0 cl Limettensaft (frisch gepresst!)
Mai Tai mit Appleton Gold 151 Proof:
Der heute verwendete Rum ist kein typischer, wie ich ihn sonst häufig verwende, die Farbe hingegen ist, logisch, goldener Rum, absolut klassisch unklassisch: hell!
Was kann der Appleton 151 Gold nun aber geschmacklich im Mai Tai? Unerwartete Antwort: einiges! Auf jeden Fall bringt er den Drink deutlich stärker voran, als ich ihm das nach der Purverkostung am Sonntag zugetraut hätte. Klar, das ist kein Hampden, aber ich finde den Rum im Mai Tai wieder und er schmeckt vor allem nicht so alkoholisch dominant, wie ich es erwartet hätte. Da waren einige andere Mai Tai mit Cask Strength Rums schon, gefühlt, deutlich potenter! Die 75,5% vol. wissen sich gut zu integrieren. Und es kommt tatsächlich immer wieder partiär die Wray & Nephew Note durch, die der der Buttersäure von Monymusk zwar ähnelt, sich aber doch auch am Ende entscheidend davon abhebt. Die übrigen Zutaten bemühen sich den Rum in die erste Reihe zu lassen, aber man merkt ihnen schon deutlich an, dass sie sonst stärkere "Frontmen" gewöhnt sind. Daher würde ich hier zwar schon von einem guten Mai Tai sprechen, grundsätzlich aber, im Gesamtvergleich, von keinem sehr guten. Diese Rolle kann er nur situationsbedingt einnehmen, wie zum Beispiel jetzt gerade, wo mir absolut nicht nach einer Urgewalt wäre, wie sie die Hampden Distillery z.B. oft ins Rennen schickt.
Was kann der Appleton 151 Gold nun aber geschmacklich im Mai Tai? Unerwartete Antwort: einiges! Auf jeden Fall bringt er den Drink deutlich stärker voran, als ich ihm das nach der Purverkostung am Sonntag zugetraut hätte. Klar, das ist kein Hampden, aber ich finde den Rum im Mai Tai wieder und er schmeckt vor allem nicht so alkoholisch dominant, wie ich es erwartet hätte. Da waren einige andere Mai Tai mit Cask Strength Rums schon, gefühlt, deutlich potenter! Die 75,5% vol. wissen sich gut zu integrieren. Und es kommt tatsächlich immer wieder partiär die Wray & Nephew Note durch, die der der Buttersäure von Monymusk zwar ähnelt, sich aber doch auch am Ende entscheidend davon abhebt. Die übrigen Zutaten bemühen sich den Rum in die erste Reihe zu lassen, aber man merkt ihnen schon deutlich an, dass sie sonst stärkere "Frontmen" gewöhnt sind. Daher würde ich hier zwar schon von einem guten Mai Tai sprechen, grundsätzlich aber, im Gesamtvergleich, von keinem sehr guten. Diese Rolle kann er nur situationsbedingt einnehmen, wie zum Beispiel jetzt gerade, wo mir absolut nicht nach einer Urgewalt wäre, wie sie die Hampden Distillery z.B. oft ins Rennen schickt.
Fazit: klar, das ist im Vergleich zu vielem anderen was ich sonst im Mai Tai probiere schon sehr light, aber gerade jetzt bei diesen Temperaturen kann ich das echt gut haben und es muss ja auch nicht immer das ganz große Erdbeben sein. Ganz eindeutig habe ich für mich ein Anwendungsgebiet für diesen Rum gefunden, in dem ich meinen Anteil der Flasche einsetzen werde. Der Rest geht an einige liebe befreundete Connaisseure, denen ich ebenfalls die Möglichkeit geben wollte, diese kleine Rarität zu verkosten und die mit diesem Posting ebenfalls einen echt heißen Tipp bekommen haben sollten, was sie mit ihrem Sample anstellen könnten. ;-)
Bis dahin und bis demnächst,
1 Kommentar:
Thanks for your commendation! :-)
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