Liebe Rum Gemeinde,
nach zwei doch sehr unterschiedlichen Blended Caroni der Jahrgänge 1988 bzw. 1991, kommt mit 1993 heute ein weiteres Jahr dazu, aus dem Velier einen solchen Rum abgefüllt hat.
Genau wie 1988 und 1991 ist der Jahrgang 1993 kein klassischer Caroni Jahrgang. Von Velier gibt es nur genau dieses eine Bottling (dieses findet man allerdings noch sehr viel häufiger als die 1991er) und auch von anderen Unabhängigen Abfüllern kam hier über all die Jahre nicht gerade viel. Im Grunde stehen da nur ein paar Abfüllungen von Compagnie Des Indes, Origin R und von Bristol Spirits zu Buche, sowie jetzt ganz frisch neu auf dem Markt eine Abfüllung von 1423 Spirits. Das war es dann aber auch schon. Was ich vorab verraten kann: die 1993er Abfüllungen von Compagnie Des Indes, von Origin R und von Bristol, die ich im Glas hatte, waren aus unterschiedlichen Gründen so gar nicht mein Fall, weswegen es auch keiner von ihnen bis hier her auf den Blog geschafft hat. Ob Velier es mit seiner Abfüllung einmal mehr besser kann, auch wenn der Alkoholgehalt mit 44,4% vol. für einen Caroni ungewöhnlich niedrig ausfällt, werden wir gleich sehen. Mein Sample erhielt ich dankenswerter Weise von Marius (SCR). Vielen Dank!
Verkostung des Velier 17 YO Blended Caroni 1993:
Alter: von 1993 bis 2010 reifte der Rum 17 Jahre lang im Eichenfass.
Lagerung: die Reifung fand von 1993 bis 2010 auf Trinidad statt.
Fassnummern: unbekannt. Es wurden 1850 Flaschen abgefüllt
Fassnummern: unbekannt. Es wurden 1850 Flaschen abgefüllt
Angel's Share: ohne Angaben.
Alkoholstärke: der Rum hat eine Stärke von 44,4% vol.
Destillationsverfahren: unklar.
Mark: Blended Trinidad Rum
Farbe: leuchtendes Mahagoni.
Gaumen: erstaunlicherweise hat auch dieser Caroni einen überraschend viskosen Körper für seine unter 45% vol. Es brennt dann auch so gar nichts auf der Zunge, man kann den Rum problemlos und unangestrengt trinken. Am Gaumen zieht sich dann dieser extrem ungewöhnliche Eindruck aus der Nase fort. Wieder denke ich an ein Islay-Finish. Ich vermute nicht, dass es eines gegeben hat, das wäre der erste Caroni von Velier von dem ich das wüsste, und wenn es eines wäre, dann würde es erfahrungsgemäß auch noch deutlich krasser ausfallen, aber wie eine schwächere Version eines Islay Finishs kann man es sich ungefähr vorstellen. Von Caroni wiederum finde ich nur wenig am Gaumen wieder. Es geht hier jetzt eher in die Richtung eines Spaniers. Ich habe trockenes Holz und etwas muffiges. Dazu etwas Leder vielleicht. Insgesamt leider eher ein Leichtgewicht.
Abgang: hier erinnert der Rum dann wiederum an einen Spanier. Frisch geschnittenes Holz habe ich noch. Sehr Caroni-unlike. Ganz hinten heraus kommt eine unheimlich medizinische Note.
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-ohne Punkte-Wertung-
Insgesamt, wenn ich auf die drei Blended Caroni zurückschaue, fällt mein Fazit leider eher ernüchternd aus. Der 1988 war eine riesige Enttäuschung. Ja, der 1991 war dagegen wirklich nicht verkehrt, allerdings auch nicht das, was ich möchte, wenn mir nach einem Caroni ist. Von den dreien war er aber mit Sicherheit der beste. Mit dem heutigen Kandidaten aus 1993 konnte ich wiederum nicht wirklich etwas anfangen. Auch das soll es geben. Wer da draußen noch einen Blended Caroni meint zu kennen, der ganz sicher sehr viel besser sei als die drei, die ich hier nun vorgestellt habe in den letzten drei Wochen, der lässt mich das bitte gerne wissen! Das würde mich interessieren. Bis dahin aber, bin ich mit dem Thema Blended Caroni vermutlich erstmal durch. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, werde ich mir natürlich auch noch ein paar Light Types ansehen, aber grundsätzlich bleibe ich wohl eher bei den Heavys.
Bis demnächst,
Flo
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