Montag, 1. April 2013

Trimini&Colorado, Ultimate Sugar Estate: Zuca Ultra Reserva 12

Einen wunderschönen guten Morgen liebe Rumfreunde,

heute begeben wir uns auf eine Rum-Reise nach Trimini & Colorado, in eine mir leider nicht näher bekannte Insel in der Karibik. Heute wurde Barrel Aged Thoughts ein exklusives Samplepaket zugespielt, dessen Tasting wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen. Es handelt sich um einen Rum, der bereits in den USA verfügbar ist, aber in Europa nur sehr schwer zu bekommen ist.

Der Abfüller

Der heutige Abfüller ist das noch ziemlich unbekannte und vor einigen Jahren eröffnete Ultimate Sugar Estate. Sie verfügen über zwei neue und hochmoderne Column-Stills, mit jeweils bis zu 4 Rören. Laut Hersteller können damit bis zu 6 (!) verschiedene Rumsorten produziert werden. Die heute vorliegende Abfüllung hatte das Mark ZB auf dem Fass, welches auch diskret auf der Rückseite vermerkt ist. Leider ist es uns nicht gestattet Bilder online zu stellen. Wir bitten hier um euer Verständnis. Laut Don Alejandro Matrinez, dem CEO von Ultimate Sugar Estate, plant man derzeit eine ganze Serie von Veröffentlichungen auf dem europäischen Festland. Den Beginn macht der Zuca Ultra Reserva. Unsere amerikanischen Freunde haben schon seit einigen Jahren das Vergnügen, diesen Rum trinken zu dürfen. Laut Herrn Matrinez wird der Rum im Solera Verfahren gelagert und erhält dadurch seinen ganz besonders weichen und unnachahmlichen Geschmack. Das "B" im Mark ZB bedeutet hierbei, dass es sich um die unterste Solerastufe in Lager "B" handelt. Was es mit dem "Z" auf sich hat, dass wollte uns Herr Matrinez nicht verraten und bleibt wohl somit der eigenen Fantasie überlassen. Aber lassen wir doch den Rum einmal für sich selbst sprechen!

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Verkostung Zuca Gran Ultra Reserva 12 YO:

Preis: In den USA ist der Rum für günstige 25$ zu haben. Hierzulande muss man dagegen noch richtig tief in die Tasche greifen. Von 60 bis zu stolzen 100€ verlangen die wenigen verfügbaren Händlerportale für diese exklusive Rum-Abfüllung. Laut Herr Martinez ist diese Gewinnabschöpfung ein notwendiges Übel, um den Rum noch mehr Händlern schmackhaft zu machen und um die vielen Lagerhäuser zu finanzieren. Sollte der Rum erst einmal eine gewisse Popularität gewonnen haben, wird man den Preis verlässlich senken.

Alter: Die Angabe 12 auf der Flasche ist keine offizielle Altersangabe. Es heißt hier lediglich, dass die jüngsten Rums in diesem Blend bis zu 12 Jahre reifen durften. Ältere Rums werden leider nicht auf der Flasche erwähnt. 

Alkoholstärke: Der Rum hat eine geradezu sehr hohe Trinkstärke mit 40%vol.. Ein wenig mehr und der Rum wäre nur noch etwas für wahre Freaks mit einem Faible für Fassstärke. 

Destillationsverfahren: Laut dem Hersteller wurde der Rum mit einer Column-Still hergestellt. Leider fehlt diese Angabe auf der Flasche völlig. 

Farbe: Der Rum glänzt in einem geradezu goldenem Licht. Stellt euch einen hellen Bernstein vor, den ihr mit einem 5000W Halogenstrahler beleuchtet. Ein wahrliches Kunstwerk! 

Viskosität: Der Rum klebt förmlich am Glas und beißt sich regelrecht daran fest. Diese Öligkeit ist geradezu erstaunlich. Da können nur ganz, ganz alte Demeraras mithalten!

Nase: Wow! Ich rieche Noten eines explodierenden Airbags, gemischt mit einem Aroma, welches man für gewöhnlich nur in ein einem Gewürzwarenladen vorfindet. Vanille, Nelke... hier ist absolut alles drin. Stellen sie sich vor, sie stehen auf einem orientalischen Basar der ausschließlich mit Gewürzen handelt. Auch feine Holznoten sind enthalten. Ich fühle mich hier an meine Jugend auf einem Bauernhof erinnert, wo ich gelegentlich Holz hacken durfte. Frisches Holz wohlgemerkt, nicht diese toten Holzaromen, welche man in vielen zu lang gereiften Rums vorfindet. Ein wahrlich unglaubliche Nase. Die Süße ist fein und stark präsent. Stellen Sie sich vor, sie beißen in eine Zuckerwatte und schnuppern gleichzeitig an der Schweißprobe eines Erzengels. Was für ein Erlebnis! 

Gaumen: Der Gaumen bestätigt schon was wir gerochen haben. Eine dicke, fette Süße klebt am Gaumen, vermischt mit angenehmer Vanille, die von der amerikanischen Weißeiche kommen muss. Wie ein Kinnhaken seiner Majestät Mike Tyson zu seiner Glanzzeit drescht dieser Rum auf den Gaumen ein. Um diesen Geschmack hinzubekommen dürfen die Fässer wohl nicht zu lange in Gebrauch sein und müssen schnell ausgetauscht werden, um den Rum sein wirklich unglaubliches Aroma zu verleihen. Herr Martinez reagierte nur mit einem Schmunzeln auf diese Vermutung und bestätigte, dass Fässer mit einem sehr geringen Volumenanteil verwendet werden, um genau diesen Effekt zu erzielen. Deswegen die vielen Lagerhäuser und Solera-Systeme. Logisch. Je kleiner das Fass, desto größer ist der Kontakt zwischen Rum und Holz. Da wir gerade von Holz sprechen... ich fühle mich hier an eine kleine Sägemühle im Schwarzwald erinnert, die ich einmal vor wenigen Jahren auf einer Fahrradtour besuchen durfte. Und ja, ich schmecke frisches Holz. Fast schon eine Art Süßholz. Einfach und wahrhaftig unglaublich! 

Abgang: Wer jetzt ernsthaft glaubt, dass dies schon alles ist wird am Ende überrascht. Als die Süße immer mehr verblasst, es dauert geradezu eine kleine Ewigkeit, schmecke ich Spuren von Schießpulver, süßer Kokosnusscreme und zarte Noten von Mangos, welche man für einige Minuten in ein Pariser Nuttenparfum eingelegt hat. Was für eine geradezu außergewöhnliche und gelungene Komposition.

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Fazit: Verbeugt euch Rum-Connaisseure und lasset die Trompeten blasen: Der neue Rum-Messias wurde gefunden! Gegen diesen Rum verblassen geradezu alle bisher auf diesen Blog vorgestellten Abfüllungen. Nehmt was ihr kriegen könnt und genießt das süße Leben. Laut Herrn Martinez wird es noch weitere Rums dieser Art geben. Details wollte er uns allerdings leider nicht verraten. Hier bleibt uns wohl oder übel nichts anders übrig als abzuwarten. Zum Glück kann dieser Rum die Wartezeit versüßen und so gerade noch erträglich gestalten. Schade, dass hier viel zu wenig Gewinn abgeschöpft wird, da, wie gesagt, in Deutschland gerade einmal das vierfache des US-Preises draufgeschlagen wird. Hier wäre mehr drin, um die Lagerhäuser schneller abzubezahlen.

Einen schönen Ostermontag noch,
euer Barrel Aged Thoughts-Team

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wenn man das so liest, könnte man glatt meinen, es wäre der Erste dieses einen Monats, an dem man üblicherweise... jetz habe ich vergessen, was ich schreiben wollte ;)

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