Donnerstag, 21. Juni 2018

Mai Tai mit Velier < H > 7 YO Hampden 2010

Liebe Rum Gemeinde,

vorige Woche hatte ich euch den Velier < H > 7 YO Hampden 2010 hier vorgestellt, heute werde ich nun schauen, wie sich der Rum in meinem Lieblingsdrink, dem Mai Tai, macht. 

Trotz dessen, dass mich auch Experimente bei den Zutaten im Mai Tai hin und wieder überzeugen konnten, z.B. mochte ich den Mai Tai mit anteilig Caroni Rum sehr gern, sind kräftige Rums aus Jamaica, insbesondere aus Hampden, nach wie vor meine erste Wahl für den Mai Tai. Dementsprechend bin ich äußerst neugierig und gespannt darauf, wie sich dieser sehr gute Vertreter dieser besonderen Gattung Rum in dem Tiki Drink macht. Ich könnte mir vorstellen, dass der Rum dem einen oder anderen Leser möglicherweise zu teuer oder schlicht zu schade ist um ihn in einem Cocktail zu vermixen, aber da agiere ich seit jeher nach dem Mehrwert-Prinzip. Kann der Drink den Rum noch aufwerten, ist er es meines Erachtens auch wert vermixt zu werden. Bei Hampden trifft das für mich auf die überwiegende Mehrheit an Abfüllungen zu! Ob das auch für den Velier <H> 7 YO Hampden 2010 gilt? Wir werden sehen!


Das Rezept meiner Wahl (nach Trader Vic): 
  • 6,0 cl Velier <H> 7 YO Hampden 2010
  • 1,5 cl Ferrand Dry Curacao 
  • 1,0 cl Meneau Orgeat
  • 0,5 cl Zucker
  • 4,0 cl Limettensaft (frisch gepresst!)




Mai Tai mit Velier <H> 7 YO Hampden 2010:

Endlich mal wieder ein Mai Tai, der in seiner ganzen äußeren Erscheinung und damit vor allem seiner Farbe auch mal wieder aussieht wie ein Mai Tai aus dem Cocktailbuch! Gefällt mir sehr, sehr gut. Klar, geschmacklich ist das nebensächlich, aber gerade bei einem Drink trinkt das Auge meines Erachtens schon auch immer mit, weswegen es mich gerade sehr freut, dass ein qualitativ hochwertiger Hampden endlich auch einmal so ein wenig die Farbe mitbringt. 

Chumbawamba! Ist das ein geiler Drink! Geschmacklich sorgt der Velier <H> 7 YO Hampden 2010 zunächst einmal für einen brutalen Einschlag! Der ist richtig, richtig gut! Einen vergleichbar genialen Mai Tai hatte ich aus der Erinnerung heraus zuletzt mit dem TRC 1990 Hampden oder unserem Letter of Marque DOK. Und ja, das hat an dieser Stelle schon etwas von einem vorgezogenen Fazit. Aber was soll man machen?! :-)
Der Rum bringt alles mit, was es für einen guten Mai Tai braucht: High Ester Flavour en masse, Kraft und Power, Fruchtigkeit und auch einen gesunden Fasseinfluss. Und er unterdrückt seine Mitstreiter nicht, sondern bildet mit Curacao, Orgeat und Limette eine Einheit. Der Drink ist vom Rum geprägt, aber nicht gezeichnet. Und an die internationalen Leser, da google das garantiert nicht korrekt übersetzt bekommen wird: The drink is influenced by the rum, but it does not beat the drink. Und noch einmal: Liebe Leute, der ist wirklich gut! Ausgewogen und unangestrengt, aber auch kein bisschen anspruchslos. Und er benötigt weder etwas an Schmelzwasser, noch schadet dieses ihm nach ein paar Minuten. Das nennt man wohl "auf den Punkt"! 

Fazit: wem der Rum pur nicht zusagt oder ihn, wie ich, einfach nicht so oft ins Glas geben würde, weil er pur auf weniger Extreme setzt oder lieber noch länger gereifte Qualitäten aus Hampden trinkt, der sollte ihn unbedingt im Mai Tai probieren. Ich finde, er bietet dort einen echten Mehrwert und mir gefällt er im Drink wesentlich besser als pur im Glas. Da ist er mir etwas zu scharf und ich würde, wenn ich mich für einen Hampden entscheide, wohl immer einen der älteren kontinental gelagerten Hampden dem <H> vorziehen. Umso besser, dass der <H> im Mai Tai so gut funktioniert. Hier kann ich ihn wirklich ausnahmslos jedem empfehlen!

Bis demnächst,
Flo

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