das Wetter draußen lässt derzeit leider zu Wünschen übrig, dennoch ist mir an diesem Regentag irgendwie nochmal nach einem Mai Tai und ich werde es mit einem Caroni probieren, mit dem 1994er Guyana Stock aus 2017 um genau zu sein.
Rum aus der geschlossenen Brennerei Caroni im Mai Tai, das ist nicht ganz neu. Schon zweimal, einmal mit dem Ancient Mariner aus 1996, einmal mit dem 17er Extra Strong aus 1998 in Kombination mit einem Hampden, habe ich in diese Richtung bereits experimentiert, das ist jetzt ca. ein Jahr her. Im Rahmen des MAI Tai 2.0 war das. Beide Male konnte mich die Kombination sehr überzeugen und heute wird es da, zumindest in der Theorie, noch einmal qualitativ nach vorne gehen, denn mit dem 23 Jahre alten 100° Proof kommt ein echtes Schwergewicht zum Einsatz! Doch werfen wir zuvor doch noch einen kurzen Blick auf das Rezept, auch wenn dieses natürlich keine echten Überraschungen bereit hält und, bis auf den substituierten Jamaica Rum, komplett an den ganz normalen Mai Tai angelehnt ist...
Das Rezept meiner Wahl (nach Trader Vic):
- 6,0 cl Velier 1994 Caroni 23 YO
- 1,5 cl Ferrand Dry Curacao
- 1,0 cl Meneau Orgeat
- 0,5 cl Zucker
- 4,0 cl Limettensaft (frisch gepresst!)
Mai Tai mit Velier 1994 Caroni 23 YO:
Äußerlich ist der Drink so dunkel, wie ein klassisch gemixter Mai Tai nur irgendwie sein kann, denn der Caroni kommt in einem tiefen, dunklen braun daher und gibt dem ganzen eine schon beinahe schlammige Farbe. Ich habe in meinem Review zum Mai Tai mit dem Velier <H> bekannt, dass ich den Drink etwas dunkler optisch durchaus ansprechender finde als sehr hell, aber hier ist mir das schon zu viel. Aber wir werden sehen, was da im Glas auf uns wartet.
Geschmacklich kommt die Dunkelheit dann aber auch 1:1 mit herüber. Die schweren, dreckigen und wuchtigen Noten des Caroni dominieren den Drink nach Belieben und machen es den anderen Zutaten, vor allem Curacao und Orgeat, schwer, noch wirklich gewinnbringend durchzukommen. Ein echtes Schwergewicht! Die Ballance aus Süße und Säure steht zwar grundsäzlich und kann den Caroni auch zähmen und in das Konzept eines Drinks bringen, aber die typische Komposition eines Mai Tais ergibt sich nicht.
Fazit: der Caroni drückt dem Drink klar seinen Stempel auf und tut dies auch heftiger als so mancher Hampden! Das ist dementsprechend auch kein klassischer Mai Tai mehr, der Drink ist viel mehr mit einem Rum Sour mit schwerem, lange gereiften Demerara Rum zu vergleichen. Durch den verwendeten Rum spielt sich das alles allerdings auf unglaublich hohem Niveau ab. Ich glaube, das muss man zwar schon mögen und ich denke, an einem warmen Tag hätte mich diese Kombi ganz schön angestrengt (kein Easy Drinking!), aber mir schmeckte es dennoch ausgezeichnet!
Und damit wünsche ich euch nun einen schönen Restsonntag und vor allem auch besseres Wetter!
Bis demnächst,
Flo
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