auf den heutigen Rum habe ich mich schon lange gefreut, denn ich stelle euch mit dem Bristol Caroni 1974 das Gegenstück zum Velier Caroni von 1974 vor, dem wiederum besten Caroni, den ich für mich persönlich bis dato im Glas hatte!
Was vielen hingegen wohl über Jahre nicht unbedingt bewusst war ist, dass nicht nur die Stocks von Velier, sondern dass auch jene von Bristol Spirits Ltd. aus den Trinidad Auktionen stammen, auf denen damals die Fässer mit Caroni Rum versteigert wurden. Hier schlug also nicht nur Luca Gargano zu, sondern auch John Barrett erwarb damals erhebliche Anteile aus den alten Beständen der Brennerei. Anders als Velier, das seine Anteile an den Caroni Stocks weiter in den Tropen lagerte, zunächst weiter in Trinidad, ab 2008 dann zum Teil auch bei DDL in Guyana, holte Bristol seine Fässer unmittelbar nachdem es sie erworben hatte nach Europa und lagerte sie in seinen kühlen Kellern in England ein. Einen Teil der Rums, darunter der heutige 34 YO aus 1974, aber auch ein 19 YO aus 1989, ein 10 YO aus 1998 und ein 12 YO aus 1996 füllte Bristol direkt im Jahr 2008 noch ab, so dass diese Abfüllungen eine ebenso hundertprozentige tropische Reifung erfahren haben wie die Veliers. Anders als jene von Velier wurden diese Rums von Bristol allerdings sämtlichst herunter verdünnt, so dass hier aus meiner Sicht leider viel Potenzial verschenkt wurde. Einige seiner Rums verkaufte Bristol in den kommenden Jahren an andere unabhängige Abfüller, darunter zwei Fässer Caroni aus 1996 im Jahr 2009. Für diese kann also z.B. ebenso eine nahezu komplett tropische Reifung angenommen werden. Die tropisch gereiften Caroni waren also nicht per se ein Alleinstellungsmerkmal Veliers. Dieses bestand lediglich darin, dass sie das in großem Stil getan haben und darin, dass sie als einzige auch nach 2008 noch vollständig dort gereifte Caronis anbieten konnten.
Für den heute verkosteten Bristol Classic Rum 34 YO Caroni 1974 bedeutet das somit vor allem, dass seine Geschichte also auch einmal mehr eine Geschichte von verpassten Chancen und Gelegenheiten darstellt. Denn wie zuvor schon bei einigen anderen Caroni, so erinnere ich mich auch beim Bristol Caroni 1974 nur zu gut noch daran, wie ewig auch er wie Blei in den Regalen lag, ohne, dass sich jemand nennenswert dafür interessiert hätte. Der Preis war zu dieser Zeit mit über 150,- Euro noch eher abschreckend, zumal für einen Rum mit 46% vol.. Für einen 34 Jahre lang tropisch gereiften Caroni hingegen war der Preis, aus heutiger Sicht, mehr als fair und heute würde ihn dafür wohl nahezu jeder ohne zu überlegen kaufen, denn er wird inzwischen für 400,- Euro und mehr gehandelt. Damals allerdings waren den allermeisten Connaisseuren die Umstände um die Rums aus Caroni noch vollkommen unbekannt, was den stark verspäteten Boom letztlich auch erklärt.
Was vielen hingegen wohl über Jahre nicht unbedingt bewusst war ist, dass nicht nur die Stocks von Velier, sondern dass auch jene von Bristol Spirits Ltd. aus den Trinidad Auktionen stammen, auf denen damals die Fässer mit Caroni Rum versteigert wurden. Hier schlug also nicht nur Luca Gargano zu, sondern auch John Barrett erwarb damals erhebliche Anteile aus den alten Beständen der Brennerei. Anders als Velier, das seine Anteile an den Caroni Stocks weiter in den Tropen lagerte, zunächst weiter in Trinidad, ab 2008 dann zum Teil auch bei DDL in Guyana, holte Bristol seine Fässer unmittelbar nachdem es sie erworben hatte nach Europa und lagerte sie in seinen kühlen Kellern in England ein. Einen Teil der Rums, darunter der heutige 34 YO aus 1974, aber auch ein 19 YO aus 1989, ein 10 YO aus 1998 und ein 12 YO aus 1996 füllte Bristol direkt im Jahr 2008 noch ab, so dass diese Abfüllungen eine ebenso hundertprozentige tropische Reifung erfahren haben wie die Veliers. Anders als jene von Velier wurden diese Rums von Bristol allerdings sämtlichst herunter verdünnt, so dass hier aus meiner Sicht leider viel Potenzial verschenkt wurde. Einige seiner Rums verkaufte Bristol in den kommenden Jahren an andere unabhängige Abfüller, darunter zwei Fässer Caroni aus 1996 im Jahr 2009. Für diese kann also z.B. ebenso eine nahezu komplett tropische Reifung angenommen werden. Die tropisch gereiften Caroni waren also nicht per se ein Alleinstellungsmerkmal Veliers. Dieses bestand lediglich darin, dass sie das in großem Stil getan haben und darin, dass sie als einzige auch nach 2008 noch vollständig dort gereifte Caronis anbieten konnten.
Für den heute verkosteten Bristol Classic Rum 34 YO Caroni 1974 bedeutet das somit vor allem, dass seine Geschichte also auch einmal mehr eine Geschichte von verpassten Chancen und Gelegenheiten darstellt. Denn wie zuvor schon bei einigen anderen Caroni, so erinnere ich mich auch beim Bristol Caroni 1974 nur zu gut noch daran, wie ewig auch er wie Blei in den Regalen lag, ohne, dass sich jemand nennenswert dafür interessiert hätte. Der Preis war zu dieser Zeit mit über 150,- Euro noch eher abschreckend, zumal für einen Rum mit 46% vol.. Für einen 34 Jahre lang tropisch gereiften Caroni hingegen war der Preis, aus heutiger Sicht, mehr als fair und heute würde ihn dafür wohl nahezu jeder ohne zu überlegen kaufen, denn er wird inzwischen für 400,- Euro und mehr gehandelt. Damals allerdings waren den allermeisten Connaisseuren die Umstände um die Rums aus Caroni noch vollkommen unbekannt, was den stark verspäteten Boom letztlich auch erklärt.
Verkostung des Bristol Classic Rum 1974 Caroni 34 YO:
Alter: der Rum lag von 1974 bis ins Jahr 2008 im Fass und ist somit volle 34 Jahre alt.
Lagerung: Bristol hat, genau wie Velier, zu Anfang des Jahrtausends Trinidad Stocks von Caroni in größerem Stil erworben. Diese lagen also bis 2008 ca. auf Trinidad. Da der 74er zu dieser Zeit abgefüllt wurde bedeutet dies, dass er komplett tropisch gelagert wurde.
Fassnummern: unbekannt. Laut Cyril ließ John Barrett verlautbaren, dass die Abfüllung aus vier Fässern bestand. Insgesamt 1500 Flaschen wurden abgefüllt.
Fassnummern: unbekannt. Laut Cyril ließ John Barrett verlautbaren, dass die Abfüllung aus vier Fässern bestand. Insgesamt 1500 Flaschen wurden abgefüllt.
Angel's Share: keine Angaben, er muss aber sehr, sehr hoch gewesen sein. Selbst nach 20 tropischen Reifejahren liegt er schon bei ca. 80-85%.
Alkoholstärke: der Rum wurde auf Trinkstärke verdünnt - 46% vol.
Destillationsverfahren: unbekannt.
Mark: HTR
Farbe: ein schöner, dunkler Kupferton zeugt, trotz der erfolgten Verdünnung, von seiner langen, tropischen Reifung.
Das reichhaltige Bouquet wartet mit sowohl dreckigen Komponenten von Holzlack, Teer, Fahrradschlauch, Petroleum, Phenolen und Nagellackentferner, als auch mit süßen Anklängen von Orangenzesten, Rosinen, Trauben oder kandierter Banane auf, die sich mit den Einflüssen vom Fass, zu vorderst seien hier unaufdringliche Tannine, Cashewkerne, Bourbon Vanille und Nelken genannt, zu einem stimmigen Gesamteindruck zusammensetzen. Und nach hinten heraus kommt da auch noch eine Rauchnote. Allerdings nicht, wie beim Velier, vom Bacon, sondern hier erinnert das eher an ein Lagerfeuer. Wunderbar! Auch dieser Rum ist nach 34 Jahren kein bisschen overaged!
Abgang: ... und ist der Rum dann erstmal heruntergeschluckt, geht die ganze Party einfach nur von unten her weiter und die Eindrücke vom Gaumen hallen scheinbar ewig nach. Nach hinten heraus wird er dann auch sehr dunkel und zeigt sein hohes Alter. Aber auch hier habe ich nie das Gefühl, eine auch nur ansatzweise verholzte Spirituose vor mir zu haben. Unglaublich beeindruckend!
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-95/100-
Bis demnächst,
Flo
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