Liebe Rum Gemeinde,
am vergangenen Wochenende fand vom 31. August bis zum 1. September 2019 das 9. German Rum Festival in Berlin statt. Ich war in diesem Jahr auch am Start und hatte vorgestern ja bereits über das Warm Up am Tag zuvor berichtet, sowie gestern über den ersten Messe-Tag. Heute gibt es daher auch noch meine Impressionen vom Sonntag, dem zweiten und leider auch schon letzten Messe-Tag.
Sonntag, der 1. September 2019:
Endlich Sonntag! Insgeheim hatte ich mich auf den zweiten Messe-Tag fast am meisten gefreut, denn heute Vormittag, im Vorfeld des Rum Festivals, fand unser privates Tasting im Kreise der Rum Wankers statt. Der Beginn war für 11.00 Uhr angesetzt und, wie sich herausstellte, keine Minute zu früh. Als wir so alle zusammen saßen, blickte ich zunächst doch auch noch in das eine oder andere müde Gesicht. Vor allem der Typ im Spiegel sah übel aus. 😂🙈
Unser Line Up komplett aufzuführen wäre glaube ich kaum noch möglich, aber ich lasse einfach mal die Bilder sprechen, bzw. erzähle ein bisschen was dazu:
Am meisten hatte ich mich natürlich darauf gefreut, die letzten Tropfen J. Wray & Nephew 17 YO durch die Runde zu reichen, die ich noch habe. Marius von SCR nahm einen winzigen Schluck und bestätigte, warum ich den ansonsten nur zum Sniffen reiche: der Geschmack gibt einfach nichts mehr her. An ihm zu riechen ist da wesentlich spannender und ergiebiger. Daher durfte er nach dem kurzen Ausflug ins Glas dann auch sofort wieder in die Flasche zurück, damit ich ihn beim nächsten Mal wieder mitbringen kann, wenn auch Leute dabei sind, die ihn noch nicht gerochen haben.
Der Vorfreude in nichts nach stand auch dieses Tasting von insgesamt sieben Fassproben der Caroni Ceremony im April, welches uns drei Rum Lovers aus Frankreich ermöglichten, indem sie ihre Samples mit verschiedenen Leuten von uns geteilt haben. Wir wiederum haben dann mit unserer Gruppe geteilt. Merci beaucoup à L., M. et N.! :-) Meine Favoriten waren die beiden Heavy Type 1996er aus dem Guyana Stock.
Die Caroni-Trilogie wollte ich tatsächlich auch schon lange mal probieren und hatte am Wochenende dann die Gelegenheit dazu! Vielen Dank!
Auch einige alte Bristols fanden auf den Tisch. Spannend fand ich den Jamaica 16 YO. Es ist Ewigkeiten her, dass ich den im Glas hatte. Nun, nach vielen Jahren, und nachdem auch zu Long Pond viele Marks bekannt sind, würde ich ihn blind vermutlich dem Mark TECA zuordnen.
Kirsch Caroni - Schnappschuss am Rande ;-)
Der reich gedeckte Gabentisch.
Ein Sample New Make aus der Vulcan Still (eine Art Hybrid aus Pot- und Column Still) von W.I.R.D. - der hat, laut einhelliger Meinung in der Runde, ganz viel Potenzial! Vielen Dank an den edlen Spender! :-)
Diese Miniatur eines Barbancourts aus den 1950er Jahren fand ich bei einem örtlichen Händler. Ein richtig guter Rum, wie ich finde, sehr viel besser als die heutigen Bottlings aus diesem Hause. Hier findet ihr mein Review dazu: click
St. Lucia, mon amour! Dass ich auf die wenigen Bottlings die es da gibt total stehe ist, glaube ich, bekannt. Der Jahrgang 1999 ragt für mich dabei heraus und der Blackadder ist daher auch, zusammen mit dem Cadenhead 9 YO, für mich so ziemlich das beste, was es von dort je zu probieren gab.
Ganz etwas außergewöhnliches! Ein auf Zuckerrohrsaft basierender Rum aus Israel mit 53% vol.. Nimrod Rosenblatt aus der israelischen Rum Gruppe stellt diesen selbst her und verwendet dafür Zuckerrohr, das er in seinem eigenen Garten anbaut. Ihn zu beschreiben fällt mir schwer, zumal wir einfach so vieles im Glas hatten an diesem Vormittag, aber er gefiel mir gut und das Label versprach nicht zu viel! Well done!
Ein alter Demerara Versailles 1988 von Moon Import. Der Rum war nicht so meines, aber ich wollte zumindest eine Abfüllung aus meinem Baujahr mit in den Rückblick aufnehmen. ;-)
Endlich kam ich dazu, ihn mal zu probieren: den Bristol Caroni 1995. Hat er mich geflasht? Nicht wirklich. Aber spannend ist er! Auf der einen Seite klar Heavy Type, aber auf der anderen Seite hat er, nach hinten raus, auch extrem spanische Züge. Das ist nicht schlecht, aber die aufgerufenen Summen für ihn verstehe ich nicht.
Ein Caroni Bottling aus aktiven Tagen der Destillerie. Aber um es ganz geradeaus zu sagen: ich bevorzuge sehr deutlich die späteren Abfüllungen. Immerhin: angenehmer zu trinken als der ungelagerte Stallion Puncheon von gestern. 😄
Ein alter Rhum aus Martinique aus den 1920er Jahren. Definitiv eine Empfehlung, sowas mal zu probieren wenn man kann!
Eine alte Flasche Captain Morgan Black Label nebst 1920er Martinique. Der Captain ist aber aus den 1980er Jahren und damit um viele Jahrzehnte jünger.
Nach diesem doch sehr gediegenen Tasting machten wir uns dann erneut auf zum Messegelände, wo ich es an diesem Tage dann aber etwas ruhiger angehen ließ und nicht mehr viel probierte. Zwei Ausnahmen machte ich dabei aber doch noch. Zum einen probierte ich im Dunstkreis des Kirsch Whisky Standes noch den neuen Hampden Great House Rum, allerdings in einer höherprozentigen Version. Das ist zwar vom Stil her Hampden Light (OWH), aber ey, das hat mir richtig gut gefallen! Ein Klasse unkomplizierter Hampden, den ich mir in der Form auf jeden Fall kaufen würde! Super Klasse! Leider habe ich es komplett versäumt, davon ein Bild zu machen. 🙈
Und das Highlight des Messe-Tages, zumindest für mich war es das wohl auf jeden Fall, kam dann am Sonntag-Nachmittag noch von Organisator Dirk Becker selbst, als dieser nämlich eine Flasche des nagelneuen Velier Single Cask Caroni 1996 for Bar Lamp & Shinanoya in Japan öffnete und ausschenkte. Zwei Tage zuvor noch in Japan, und zur Messe dann bereits in Berlin. Ich habe selten, wenn überhaupt, je so schnell eine Menschentraube um eine Flasche Rum sich bilden sehen. Unglaublich. "Nur eine Flasche Rum", wie Dirk selbst mehrfach betonte, aber für so viele von uns, die Caroni hoffnungslos verfallen sind, eben doch mehr als das. Nichts desto weniger: die Einstellung dazu imponierte mir. Ich hab da noch lange drüber nachgedacht. Wenn man sich das noch komplett bewahren kann, in Zeiten dieses vollkommenen Preis-Wahnsinns, dann kann ich davor nur meinen Hut ziehen! Da ich an diesem Tage nicht mehr aufnahmefähig war, bekam ich meinen kleinen Schluck mit nach Hause, wo ich in Ruhe probieren konnte. Das habe ich getan und das Review dazu kommt dann morgen hier online! 😊👍 Vielen, vielen Dank, Dirk!
Glücklich gemachte Caroni-Lovers 😊😉:
Das war es dann auch schon von mir zum German Rum Festival 2019 in Berlin! Ein geiles Fest war es, es war mir ein großes Vergnügen mal wieder Gast in Berlin gewesen sein zu dürfen und komme auch gern erneut wieder! Ein großes Dankeschön vor allem auch an meinen (und am heutigen Sonntag auch unserem) Gastgeber dieser Tage, bei dem ich unterkommen durfte. Vielen, vielen Dank! Ich würde mich freuen, mich dafür eines Tages hier bei uns im Norden revanchieren zu können. 😊
Bis morgen, zum Shinanoya Caroni Review!
Flo
Endlich Sonntag! Insgeheim hatte ich mich auf den zweiten Messe-Tag fast am meisten gefreut, denn heute Vormittag, im Vorfeld des Rum Festivals, fand unser privates Tasting im Kreise der Rum Wankers statt. Der Beginn war für 11.00 Uhr angesetzt und, wie sich herausstellte, keine Minute zu früh. Als wir so alle zusammen saßen, blickte ich zunächst doch auch noch in das eine oder andere müde Gesicht. Vor allem der Typ im Spiegel sah übel aus. 😂🙈
Am meisten hatte ich mich natürlich darauf gefreut, die letzten Tropfen J. Wray & Nephew 17 YO durch die Runde zu reichen, die ich noch habe. Marius von SCR nahm einen winzigen Schluck und bestätigte, warum ich den ansonsten nur zum Sniffen reiche: der Geschmack gibt einfach nichts mehr her. An ihm zu riechen ist da wesentlich spannender und ergiebiger. Daher durfte er nach dem kurzen Ausflug ins Glas dann auch sofort wieder in die Flasche zurück, damit ich ihn beim nächsten Mal wieder mitbringen kann, wenn auch Leute dabei sind, die ihn noch nicht gerochen haben.
Der Vorfreude in nichts nach stand auch dieses Tasting von insgesamt sieben Fassproben der Caroni Ceremony im April, welches uns drei Rum Lovers aus Frankreich ermöglichten, indem sie ihre Samples mit verschiedenen Leuten von uns geteilt haben. Wir wiederum haben dann mit unserer Gruppe geteilt. Merci beaucoup à L., M. et N.! :-) Meine Favoriten waren die beiden Heavy Type 1996er aus dem Guyana Stock.
Die Caroni-Trilogie wollte ich tatsächlich auch schon lange mal probieren und hatte am Wochenende dann die Gelegenheit dazu! Vielen Dank!
Auch einige alte Bristols fanden auf den Tisch. Spannend fand ich den Jamaica 16 YO. Es ist Ewigkeiten her, dass ich den im Glas hatte. Nun, nach vielen Jahren, und nachdem auch zu Long Pond viele Marks bekannt sind, würde ich ihn blind vermutlich dem Mark TECA zuordnen.
Kirsch Caroni - Schnappschuss am Rande ;-)
Der reich gedeckte Gabentisch.
Ein Sample New Make aus der Vulcan Still (eine Art Hybrid aus Pot- und Column Still) von W.I.R.D. - der hat, laut einhelliger Meinung in der Runde, ganz viel Potenzial! Vielen Dank an den edlen Spender! :-)
Diese Miniatur eines Barbancourts aus den 1950er Jahren fand ich bei einem örtlichen Händler. Ein richtig guter Rum, wie ich finde, sehr viel besser als die heutigen Bottlings aus diesem Hause. Hier findet ihr mein Review dazu: click
St. Lucia, mon amour! Dass ich auf die wenigen Bottlings die es da gibt total stehe ist, glaube ich, bekannt. Der Jahrgang 1999 ragt für mich dabei heraus und der Blackadder ist daher auch, zusammen mit dem Cadenhead 9 YO, für mich so ziemlich das beste, was es von dort je zu probieren gab.
Ganz etwas außergewöhnliches! Ein auf Zuckerrohrsaft basierender Rum aus Israel mit 53% vol.. Nimrod Rosenblatt aus der israelischen Rum Gruppe stellt diesen selbst her und verwendet dafür Zuckerrohr, das er in seinem eigenen Garten anbaut. Ihn zu beschreiben fällt mir schwer, zumal wir einfach so vieles im Glas hatten an diesem Vormittag, aber er gefiel mir gut und das Label versprach nicht zu viel! Well done!
Ein alter Demerara Versailles 1988 von Moon Import. Der Rum war nicht so meines, aber ich wollte zumindest eine Abfüllung aus meinem Baujahr mit in den Rückblick aufnehmen. ;-)
Endlich kam ich dazu, ihn mal zu probieren: den Bristol Caroni 1995. Hat er mich geflasht? Nicht wirklich. Aber spannend ist er! Auf der einen Seite klar Heavy Type, aber auf der anderen Seite hat er, nach hinten raus, auch extrem spanische Züge. Das ist nicht schlecht, aber die aufgerufenen Summen für ihn verstehe ich nicht.
Ein Caroni Bottling aus aktiven Tagen der Destillerie. Aber um es ganz geradeaus zu sagen: ich bevorzuge sehr deutlich die späteren Abfüllungen. Immerhin: angenehmer zu trinken als der ungelagerte Stallion Puncheon von gestern. 😄
Ein alter Rhum aus Martinique aus den 1920er Jahren. Definitiv eine Empfehlung, sowas mal zu probieren wenn man kann!
Eine alte Flasche Captain Morgan Black Label nebst 1920er Martinique. Der Captain ist aber aus den 1980er Jahren und damit um viele Jahrzehnte jünger.
Nach diesem doch sehr gediegenen Tasting machten wir uns dann erneut auf zum Messegelände, wo ich es an diesem Tage dann aber etwas ruhiger angehen ließ und nicht mehr viel probierte. Zwei Ausnahmen machte ich dabei aber doch noch. Zum einen probierte ich im Dunstkreis des Kirsch Whisky Standes noch den neuen Hampden Great House Rum, allerdings in einer höherprozentigen Version. Das ist zwar vom Stil her Hampden Light (OWH), aber ey, das hat mir richtig gut gefallen! Ein Klasse unkomplizierter Hampden, den ich mir in der Form auf jeden Fall kaufen würde! Super Klasse! Leider habe ich es komplett versäumt, davon ein Bild zu machen. 🙈
Picture by S.K. |
Glücklich gemachte Caroni-Lovers 😊😉:
Picture by S.K. |
Picture by S.K. |
Das war es dann auch schon von mir zum German Rum Festival 2019 in Berlin! Ein geiles Fest war es, es war mir ein großes Vergnügen mal wieder Gast in Berlin gewesen sein zu dürfen und komme auch gern erneut wieder! Ein großes Dankeschön vor allem auch an meinen (und am heutigen Sonntag auch unserem) Gastgeber dieser Tage, bei dem ich unterkommen durfte. Vielen, vielen Dank! Ich würde mich freuen, mich dafür eines Tages hier bei uns im Norden revanchieren zu können. 😊
Bis morgen, zum Shinanoya Caroni Review!
Flo
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