Liebe Rum Gemeinde,
vor etwa einem Jahr schon wurden sie uns von Luca Gargano angekündigt, nun endlich stehen sie in Form der Hearts Collection kurz vor dem Release: drei 100% Pure Pot Still Rums aus drei verschiedenen Jahrgängen in Fassstärke von Appleton Estate in Kooperation mit Velier!
Was liegt heute an?
Was wurde nicht alles schon geschrieben, gesprochen und gemutmaßt, bevor sich sämtliche Gerüchte im Laufe dieses Jahres dann peu a peu erst konkretisierten und dann schließlich in einer definitiven Ankündigung mündeten. Sie kommen nun also definitiv, die Appletons! Seit jeher lag der Fokus dieser Mutmaßungen dabei vor allem auf zwei Komponenten, die die Rums deutlich von jenen Standard-Bottlings unterscheiden sollten, die wir auch hierzulande und beinahe auf der ganzen Welt in fast jedem gut sortierten Fachhandel beziehen können: darauf, dass sie zu 100% aus Pot Still Destillaten bestehen und auf einem Alkoholgehalt von deutlich mehr als den viel zu dünn geratenen immer gleichen 45% vol., die uns normalerweise offeriert werden. Seit Freitag nun werden die Rums in diversen Online-Live Tastings mit Joy Spence, Ian Burrell und Luca Gargano selbst der Welt vorgestellt und am vergangenen Montag hatte ich dabei sogar selbst das Glück, bei einem dieser Tastings dabei sein zu dürfen.
Aus Gründen der Transparenz: zu diesem Zweck erhielt ich von La Maison du Whisky und Velier 3 x 20 cl Samples zur Verkostung gratis (was aber natürlich wie immer mit keinerlei Pflichten meinerseits einher geht). Das sei an dieser Stelle aus Gründen der Transparenz selbstverständlich erwähnt, ebenso wie natürlich ein riesiges Dankeschön an alle Beteiligten! Grazie Mille, Merci Beaucoup & Thank you very much!
Meine persönliche Beziehung zu Appleton war daher seit jeher ambivalent. Auf der einen Seite habe ich damit meine Rumlaufbahn begonnen und auch zwischendurch immer mal wieder registriert, dass mir der Stil grundsätzlich eigentlich auch sehr zusagt, weshalb die Rums für mich schon auch eine wichtige Rolle spielen. Auf der anderen Seite fühlte ich mich als Nerd bisher von Appleton aber auch stets ein Stück weit ignoriert, was noch die positivste aller Interpretationen dieser Beharrlichkeit ist, mit der Appleton seit Jahren die Wünsche aus Sicht der High End Connaisseure unerfüllt ließ. Mir ist dabei vollkommen klar, dass wir in unserer kleinen Blase nicht der Nabel der Welt sind und das Geld mit eben jenen Standards verdient wird, denen wir längst entwachsen sind. Auch, dass man darüber jetzt die Produktion komplett umstellt habe ich daher natürlich nie erwartet. Dass man es aber niemals hinbekommen hat die Core Range zumindest einfach mal um z.B. einen 12 YO mit 50-60% vol. zu ergänzen, das habe ich tatsächlich nie verstehen können, denn das bekommen andere große Produzenten auch super hin. Das ist weder wahnsinnig anspruchsvoll noch wäre das aus meiner Sicht zu viel erwartet gewesen - dafür aber zeitgemäß! Und da bin ich dann durchaus bei einem meiner Hauptkritikpunkte überhaupt an die Produzenten in der Karibik: sie sind aus meiner Sicht nicht immer zeitgemäß aufgestellt. Spirituosen mit erhöhter Trinkstärke sind längst kein Geheimtipp mehr und eine relevante Nachfrage besteht durchaus. Nicht umsonst sehen es karibische Produzenten seit einigen Jahren oft plötzlich problematisch, dass europäische unabhängige Abfüller deren Stoff unter Nennung des Namens der Brennerei in Fassstärke verkaufen. Das hat aber aus meiner Sicht nichts mit "Colonialism" zu tun, sondern schlicht damit, dass die Produzenten fast sämtlich das Potenzial ihrer eigenen Produkte nicht hinreichend erkannt haben und zum Teil immer noch nicht erkennen, oder überhaupt keinen Plan davon haben, wie sie dieses wirklich ausschöpfen können. Somit wird das Problem aus meiner Sicht ganz simpel durch die Gesetze der Wirtschaft erfasst und ist nicht Kolonisierung oder ähnliches zurückzuführen.
Zoom-Talk am Montag Abend mit Luca Gargano, Joy Spence, Ian Burrell und Rum-Lovern aus der ganzen Welt |
Wo Appleton selbst also entweder geschlafen oder es aus anderen Gründen versäumt hat sein Produkt weiter zu denken, musste also erst wieder der große Zampano aus Italien kommen und das scheinbar unmögliche möglich machen. Luca, das ist bekannt, hegte schon lange den Wunsch einmal gemeinsam mit Appleton einen Rum nach seiner Vorstellung zu releasen. In der Live-Konferenz am Montag nannte er die Jamaicanische Destille seinen persönlichen Mount Everest, den er Reinhold Messner gleich nun bestiegen habe. Und das ist durchaus nachvollziehbar. Er hat Hampden gebracht, er hat Long Pond gebracht, hatte Worthy Park im Portfolio und hat mit den EMBs aus 1995 und 2010 auch Monymusk nochmal auf ein neues Level gehoben. Ignoriert man New Yarmouth, bzw. sieht sie als Teil von Wray & Nephew, hat Luca mit den Appletons nun also seinen ganz persönlichen jamaicanischen Zirkelschluss erreicht, alle Destillen durch und feilt damit selbstverständlich weiter an seinem Legendenstatus, der ihm aber auch schon nach den tropisch gereiften Demeraras und Caronis schon nicht mehr zu nehmen gewesen wäre. Und obwohl ich Lucas Ansichten nicht immer zu 100% teile und auch in einigen Punkten sogar energisch widerspreche, so komme ich angesichts dieser, seiner, Leistungen und Verdienste um die Rumwelt nicht umhin, mich an dieser Stelle wirklich einmal zu verneigen! Denn Guyana, Caroni und Jamaica gehören für mich wirklich zu dem allerbesten was die Rumwelt je gesehen hat, nur weniges von außerhalb dieser drei Größen reicht für mich daran heran, und Luca hat hier in vielen Bereichen (und in sämtlichen Belangen was Tropical Aging angeht!) die absoluten Benchmarks gesetzt! Was für eine Lebensleistung! Chapeau!
So, und auch wenn das alles sicher schon Grund genug ist dem ganzen seine Aufmerksamkeit zu schenken, so hat man hier doch seitens der Verantwortlichen sogar noch ein Stück weiter in die Trickkiste gegriffen und jetzt nicht einfach irgendwelche Jahrgänge von Appleton abgefüllt, nur um ein Häkchen auf der Bucketlist machen zu können, sondern man hat sich auch für richtig alte und lange gereifte Vertreter mit sehr hohem Congeners-Gehalt entschieden. So kamen am Ende ein 26 YO Rum aus 1994 mit 1184 gr/hlpa, ein 25 YO aus 1995 mit 1440 gr/hlpa und ein 21 YO aus 1999 mit einem Congeners-Gehalt von 855 gr/hlpa in die Flasche. Geblendet wurden dafür jeweils 12 Fässer gleichen Marques miteinander. Welche Marques jeweils verwendet wurden (bei zwei Jahrgängen war es das gleiche Marque) wollte Joy Spence allerdings zu meinem Bedauern unter keinen Umständen verraten. Wir haben es am Montag mehr als einmal versucht ihr zu entlocken ;-) Der Alkoholgehalt schließlich liegt beim 1994er bei 60% vol., bzw. bei jeweils 63% vol. beim 1995er und 1999er. Und nun schauen wir uns die drei mal aus der Nähe an!
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Velier Jamaica Rum 26 YO Appleton Estate 1994:
In der Nase habe ich direkt nach dem Einschenken ein schönes, dunkles und durchaus an Appleton erinnerndes Profil mit reichlich Tiefgang, Komplexität und Intensität, dafür aber nahezu ohne alkoholische Schärfe. Der Rum ist richtig Smooth! Joy Spence sprach hier im Live-Tasting von Orangen und Ingwer und ich würde ihr hier durchaus zustimmen. Ich habe außerdem einiges an Klebstoff und Lösungsmitteln, in denen sich definitiv der recht hohe Congeners-Gehalt widerspiegelt, sowie starke Bourbon Vanille und weitere Gewürze. Darüber hinaus ist aber natürlich auch der Einfluss des Fasses nach 26 Jahren tropischer Reifung enorm, so dass auch Eichenholz und Tannine nicht zu übersehen sind und diesem Rum durchaus ihren Stempel aufgedrückt haben. Einigen könnte das sogar schon zu viel sein, mir allerdings gefällt's! Mit zunehmener Zeit im Glas wird die Nase dann noch deutlich besser, noch komplexer und erreicht definitiv eine Qualität, wie wir sie nicht jeden Tag zu sehen bekommen!
Am Gaumen kann ich zunächst nur sagen: Wow! Das ist mal richtig, richtig guter Stoff! Erinnerungen an andere Jamaicaner, wie den Monymusk 1995 von Velier kommen sofort auf, aber auch Assoziationen zu Worthy Parks sind bei mir vorhanden, bzw. so stelle ich mir einen WPM 2006 nach 26 Jahren tropischer Reifung in Zukunft vor! Der Rum ist stark, im Sinne von Potent, aber nicht übertrieben alkoholisch und dazu überaus vollmundig. Mit zunehmender Zeit am Gaumen wird er dann auch cremiger und zeigt sich mit Noten von Bananenchips, Orangen, vor allem aber Anis en masse (!!) und Tanninen sehr typisch für einen lange und intensiv gereiften Jamaicaner. Wenn man den Rum allerdings zu lange im Mund behält, gewinnen diese die Übermacht und der Rum gerät für mich ein wenig zu bitter, daher würde ich zu kleineren Schlücken tendieren, die man schneller heruntergebracht hat. Dann aber belohnt einen der Rum nach allen Regeln der Kunst!
Im Abgang zeigt sich der Rum dann nochmal warm und trocken und mit der Zeit bitterer werdend. Dann ein charakteristischer, medizinischer Touch. Geschnittenes Geäst. Nelke. Cola. Leicht an Gardel erinnernd. Sehr komplex, richtig gut und vor allem wirklich sehr langanhaltend!
-92/100-
Nutzer der Rum Tasting Notes App finden diese Abfüllung auch hier:
Velier Jamaica Rum 26 YO Appleton Estate 1994
Velier Jamaica Rum 26 YO Appleton Estate 1994
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Nase vom 1995er gefällt mir vom Start weg besser als die des 1994ers! Hier finde ich durchaus auch einige für Appleton vollkommen untypischen Esternoten, die hier aber leider nicht gesondert auf dem Label angegeben werden, sondern lediglich in der Gesamtmasse der Congeners mit erfasst sind, die hier von allen drei Rums der Collection am stärksten ausgeprägt ist. Das wiederum geht ein wenig zu Lasten der Komplexität und der Tiefe, die ich beim 1994er stärker sehe, allerdings macht die Nase das für mein persönliches Gefallen durch eine starke Intensität wett, die mir sehr gefällt. Auch beim 1995er ist der Alkohol gut in die Nase eingebunden. Im Bouquet finde ich weniger das Appleton-typische, da die Congeners vieles durch Lösungsmittel und Flüssigklebstoff überlagern, aber etwas Bitterorangen und natürlich auch Eichenholz und Tannine habe ich hier auch. Nach hinten heraus und mit zunehmender Zeit im Glas gewinnt der Rum allerdings nicht in dieser Weise noch dazu, wie ich das beim 1994er sehe. Ich habe nun auch Sahne-Toffee, allerdings nimmt die Intensität und damit die große Stärke dieser Nase deutlich ab. Seine beste Zeit im Glas hat der Rum für mich in den ersten 30 Minuten.
Der Wow-Gedanke schleicht sich auch hier beim 1995er Appleton am Gaumen ein! Hatte ich beim 1994er schon deutliche Assoziationen zum 1995er Monymusk, so werden diese hier nochmals klar gesteigert! Die Parallelen sind überdeutlich! Die Erinnerungen an Worthy Parks WPM fallen bei diesem Vertreter allerdings komplett weg, das geht dann schon in eine andere Richtung. Die 3% vol. mehr im Vergleich zum 1994er fallen nicht so sehr auf, dafür aber der höhere Anteil an Congeners. Das ist schon deutlich mehr Jamaican Funk als beim 1994er mit aber ebenfalls sehr viel Anis, roten Früchten, Orangen, medizinischen Tönen und unfassbarer Intensität! Richtig, richtig lecker! Die Tannine spielen dabei natürlich auch immer noch mit, aber es gilt im Grunde das gleiche wie beim 1994er: lieber etwas kleinere Schlücke, da der Rum mit zunehmender Zeit am Gaumen ins bittere tendiert.
Im Abgang habe ich frisch geschnittenes Geäst, einen leichten medizinischen Touch (nicht ganz so arg wie beim 1994er), aber insgesamt bei weitem nicht die Komplexität, die der 1994er hier noch aufwies. Zwar zieht sich auch der 1995er noch lange nach dem letzten Schluck hin, aber insgesamt ist das zu 1994 kein Vergleich!
-90/100-
Nutzer der Rum Tasting Notes App finden diese Abfüllung auch hier:
Velier Jamaica Rum 25 YO Appleton Estate 1995
Velier Jamaica Rum 25 YO Appleton Estate 1995
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Velier Jamaica Rum 21 YO Appleton Estate 1999:
Der 1999er hingegen mag mir schon direkt in der Nase hingegen so gar nicht zusagen! Dieser hat irgendetwas Gin-artiges an sich, was mir so gar nicht gefällt und meinen Geschmack leider sehr verfehlt. Da andere Tasting Teilnehmer, deren Expertise ich sehr schätze vom 1999er allerdings sehr begeistert waren, muss das wirklich eine sehr persönliche Sache sein und ist keine Frage der Qualität! Der ganze Rum wird aus meiner Sicht durch eine frisch und süß-säuerlich anmutende und an Gin, Zitrusfrüchte oder Ananas erinnernde Note überlagert, die mir nicht gefällt. Normalerweise sind das zum Teil zumindest eher Assoziationen, die mir gut gefallen, daher mag das paradox klingen, aber hier kommt das anders daher und für mich irgendwie unpassend. Hinter dieser Note habe ich dann aber warme und wiederum an Orangen und Appleton erinnernde Töne, die das ganze für mich aber erstmal nicht mehr rausreißt. Mit längerer Verweildauer im Glas allerdings verändert der Rum sein Bouquet bemerkenswert deutlich, so dass diese mir unangenehme Note weniger wird, auch wenn sie nie ganz verschwindet und immer noch sehr präsent ist, wenn man das Glas längere Zeit nicht an der Nase hatte und dieses dann wieder dort hinführt.
Leider habe ich genau diese Note mit der Erinnerung an Gin aus der Nase auch am Gaumen und sie ist dort noch stärker ausgeprägt. Nein, der 1999er möchte mir einfach nicht gefallen, da kann ich zu meinem Bedauern machen was ich möchte, das wird nicht besser. Dementsprechend schwer fällt mir daher aber auch die weitere Beschreibung des Rums, da ich mich hier wirklich dazu nötigen muss, den 1999er im Mund zu behalten. Erinnerungen zu einigen weniger tollen Long Ponds kann ich ihm noch abringen, etwas Anis und durchaus schon bemerkenswert ausgeprägte Tannine, dafür, dass der Rum ja immerhin ganze fünf, bzw. vier Jahre jünger ist als seine beiden Partner der Hearts Collection. Aber es bleibt am Ende immer der Muff. Für mich leider ein Reinfall, auch wenn die Parameter ansonsten stimmig erscheinen. Der Rum ist immerhin vollmundig, intensiiv und der Alkohol zeigt sich gut eingebunden. Leider nutzt mir das nur herzlich wenig. Sehr schade!
Im Abgang dann wieder etwas leicht muffiges mit geschnittenem Geäst. Dazu lang anhaltend, bzw. in diesem Fall sogar länger als mir lieb ist. Machen wir besser einen Haken darunter.
-79/100-
Nutzer der Rum Tasting Notes App finden diese Abfüllung auch hier:
Velier Jamaica Rum 21 YO Appleton Estate 1999
Velier Jamaica Rum 21 YO Appleton Estate 1999
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Gesamt-Fazit:
Meine Eindrücke zu den neuen Appletons waren tatsächlich sehr gemischt. Während ich nach der ersten Verkostung am Freitagabend ziemlich begeistert war, so war ich am Montag, während der Live-Verkostung mit Luca, Joy und Ian Burrell, im Verhältnis schon fast ernüchtert und empfand die Rums zwar natürlich als deutliche Steigerungen zu den normalen Appleton Blends, aber eben nicht als absolut herausragend. Heute allerdings, in meiner dritten Session und nachdem ich die Rums jetzt das erste mal wirklich in Ruhe und für mich alleine verkostet habe (so wie sonst auch, wenn ich Reviews verfasse) muss und möchte ich doch sehr deutlich festhalten, dass man hier meines Erachtens seitens Velier und Appleton schon ziemlich abgeliefert hat - zumindest, was die beiden Rums aus 1994 und 1995 betrifft! Über den 1999er möchte ich an dieser Stelle eher nicht weiter sprechen, da er mir einfach nicht gefiel. Dass er hier dennoch mit vorgestellt wurde lag schlicht daran, dass er eben auch Teil der Hearts Collection ist und einzig eine Vorstellung dieser Serie im Gesamten wirklich einen Sinn ergeben hat.
1994 und 1995 aber sind zwei wirklich hervorragende Jamaica Rums, die man als Rum Liebhaber definitiv mal im Glas gehabt haben sollte, allein schon um zu realisieren was Appleton am Ende des Tages wirklich alles kann. Und das ist doch schon eine Menge, wie ich finde! Klar, es wird jetzt immer noch ein paar Leute geben die jetzt, angesichts einer doch sehr hohen Erwartungshaltung die da im Vorfeld entstanden ist, die absoluten Überrums erwartet haben und nun enttäuscht sind. Allerdings ist mir in dem Fall nicht klar, wohin genau die Erwartungen gingen. Hätte man sich mehr Appleton DNA gewünscht? Das war, im Hinblick darauf, dass 100% Pot Still Rums angekündigt waren, tatsächlich in der Tendenz nicht zu erwarten. Wer danach sucht, der wird verblüffender Weise eher bei den 1994er New Yarmouth Abfüllungen fündig, z.B. von Rum Artesanal, obgleich ich insbesondere heute in meiner Verkostung schon auch sehr viel Appletons in den Rums wiedergefunden habe. Hat man sich High Esters ausgerechnet? Auch hier hat Joy Spence schon mehrfach betont, dass dies nicht der Weg von Appleton ist. Was ich aber wirklich hoffe ist, dass sich ein Angebot einer Abfüllung mit über 50% vol. seitens Appleton in naher Zukunft wirklich mal etablieren könnte.
Was ich in Bezug auf den 1994er und den 1995er auffällig fand: habe ich die Nasen in meinen beiden Erstverkostungen am Freitag und am Montag noch relativ ähnlich zueinander wahrgenommen, so gehen sie nun in meiner dritten Session schon klar auseinander und der höhere Anteil an Congeners beim 1995 macht sich doch sehr klar bemerkbar. Von Joy Spence gab es ja die Info, dass zwei der drei Rums das gleiche Mark haben und das können dementsprechend eigentlich nur diese beiden sein, aber wie gesagt, in meiner Wahrnehmung gehen auch diese nun schon ziemlich auseinander, so dass wir es all in all schon mit drei sehr unterschiedliche Rums zu tun haben, die, soweit mir das bislang aufgefallen ist, auch alle bereits jeweils ihre Liebhaber gefunden haben. Ich habe jeden der drei Jahrgänge schon mehrfach als Favoriten genannt gesehen. Was also, soll man noch sagen - außer natürlich noch ein letztes Mal "Vielen Dank!". Das kann man an dieser Stelle nicht oft genug sagen.
In diesem Sinne, bis demnächst!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen