Liebe Rum Gemeinde,
seit einigen Wochen ist der neue New Yarmouth von RA nun erhältlich und auch ich habe in der Zeit natürlich so ein wenige rum-experimentiert😏 und geschaut, was man damit alles machen kann. Zwangsläufig sprechen müssen wir dabei natürlich vor allem über den Cocktail-Klassiker für einen Jamaica Rum - den Mai Tai!
Man kann es drehen und wenden wie man will, aber wenn es um die Frage eines Signature Drinks für einen jeden Jamaica Rum geht der etwas auf sich hält, dann kann die erste Antwort eigentlich immer nur die immer gleiche sein: "Mai Tai!". Seit seiner Erfindung im Jahr 1944 durch Vic Bergeron durchlief dieser Drink seine Höhen und Tiefen, wobei die letzten Jahre wohl definitiv zu den absoluten Hochzeiten zählen dürften. Nie zuvor wurde sich weltweit so intensiv mit diesem Drink beschäftigt, wurde versucht seine Originalrezeptur zu entschlüsseln und seine Geschichte aufzuarbeiten, die reich an Mythen, Legenden und Unklarheiten ist. Oder anders gesagt: der Mai Tai bringt alles mit, was es braucht um zu einer echten Legende zu werden, die er heute längst ist.
- 5,5 cl RA Jamaica Rum 25 YO New Yarmouth 1994
- 1,5 cl Ferrand Dry Curacao
- 0,9 cl Meneau Orgeat
- 0,6 cl J.M. Zuckersirup
- 3,1 cl Limettensaft (frisch gepresst!)
Mai Tai mit RA Jamaica Rum 25 YO New Yarmouth 1994:
Farblich erinnert mich der Mai Tai deutlich an jenen Drink, den ich anno 2010 als Mai Tai kennengelernt habe, als er von den meisten der erfahrenen Hobby-Bartender noch mit einer Rum-Kombination aus Appleton 12 YO und Saint James Royal Ambre von den empfohlen wurde. Die Mai Tais die ich später so sehr lieben gelernt und zu deren weiterer Verbreitung ich mit Überzeugung beigetragen habe waren heller, da ich meist kontinental gelagerte Rums aus Hampden verwendet habe. Heute geht es farblich also back to the roots!
Dabei bleibt es allerdings nicht, denn auch geschmacklich hat das hier ganz viel mit den Wurzeln zu tun, wie ich sie kennen gelernt habe, was natürlich am verwendeten Rum liegt, der eben zu Appleton tendiert. Diese Parallelen kann und möchte er einfach auch im Mai Tai nicht leugnen und so ist dieser Drink gewissermaßen ein Remix aus dem Flavour der einstigen Einstiegsdroge von damals und der Power des nerdigen Mai Tai, wie ich ihn mir heute meist zubereite! Und was soll ich sagen, ich find' das ziemlich geil! Es ist schon ein paar Jahre her, ich glaube es war während des MAI Tai 2013, da hatte ich den Drink mal mit Appleton 21 ausprobiert. Damals war das mit Blick auf dessen Preis (bereits 80,- Euro + x) dekadent, Rums für über 50,- Euro zu vermixen galt als unüblich, heute hingegen, wo ein richtig guter Hampden in Fassstärke oft über 100,- Euro kostet, würde man da wohl eher mit den Schultern zucken. Naja, jedenfalls hatte ich das ausprobiert und fand die Kombination recht gelungen, wenn auch etwas schwach auf der Brust. Dieser Mai Tai heute erinnert mich sehr an jenen von damals, korrigiert dabei allerdings dieses starke Defizit an Kraft, und so bin ich, gelinde gesagt, sehr angetan! Der Drink kommt wahnsinnig fruchtig und geht mit den Fasseinflüssen des Rums eine gelungene Verbindung ein. Trotz des hohen Alkoholgehalts des Rums (daher auf 0,5 cl in der Rezeptur verzichtet) ist der Mai Tai recht smooth zu trinken und erwartungsgemäß tut ihm das einsetzende Schmelzwasser nichts, vielleicht profitiert er davon sogar ein wenig. Die anderen Zutaten harmonieren super mit dem New Yarmouth, so dass ich auf jeden Fall von einer stimmigen Gesamt-Komposition sprechen möchte, die ich durchaus auch wieder mixen würde.
Bis demnächst,
Flo
1 Kommentar:
Acht deswegen ist der jetzt überall ausverkauft :)
Zum Glück noch einige Flaschen gesichert.
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