Liebe Rum Gemeinde,
ich bin mal wieder auf Abwegen und folge der Spur von gutem Demerara Rum, wobei Abwege vielleicht nicht einmal mehr ganz die treffende Bezeichnung ist - denn diese Nebenpfade entwickeln sich inzwischen mehr und mehr zu echten Hauptstraßen. Ja, ich bin über die letzten Monate zu einem kleinen Fan dieser Rums geworden, gleich wohl das längst nicht auf alle Stile zutrifft.
Zutreffend ist das allerdings ganz eindeutig, wenn wir über alte, lang gereifte Port Mourants sprechen, so wie heute. Die Rums aus den 1970er Jahren, zu vorderst natürlich die Jahrgänge 1974 und 1975, habe ich in den letzten Monaten immer mehr zu schätzen gelernt und so lag es nahe, dass ich mich auch bei anderen Rums langsam begann durchzuprobieren. Positiv aufgefallen war mir dabei auch eine Abfüllung von Duncan Taylor aus dem Jahr 2012, nämlich der Uitvlugt 1989 aus einer Pot Still. Das wiederum heißt: in Wahrheit haben wir es nicht mit einem Uitvlugt Rum zu tun, sondern eben mit einem aus Port Mourant, dessen alte Still, die Double Wooden Pot Still, zum Zeitpunkt der Destillation bei Uitvlugt stand. Da es die einzige Pot Still war die sich zu diesem Zeitpunkt dort befand besteht über die Herkunft des Rums also auch keinerlei Unklarheit. Duncan Taylor, das sei an dieser Stelle noch erwähnt, hat damals, 2012, mit einer Wahnsinns-Rum Serie für Furore gesorgt und auf sich Aufmerksam gemacht. Neben dem Uitvlugt erschienen unter anderem auch noch ein Hampden 1990, ein Rockley 1986 und ein Versailles 1985. Diese Rums sind sämtlichst Legenden! Seitdem ging die Kurve dieses Abfüllers, mindestens im Rum Bereich, allerdings auch wieder steil nach unten. Es kommt kaum etwas nach und wenn, dann passiert das nicht annähernd in dieser Qualität. Schade!
Doch zurück zum Jahrgang 1989 von Uitvlugt/Port Mourant. Dieses ähnelt den alten PMs aus den 1970er Jahren in vielerlei Hinsicht. Zum einen natürlich im geschmacklichen Stil, zum anderen haben sie aber auch die Färbung gemeinsam, die schon bei der Befüllung des Fasses stattgefunden hat. Während der Uitvlugt mit seinen 23 Jahren im Fass aber natürlich noch bedeutend jünger daher kam als viele der Rums aus den 1970er Jahren, diese waren fast sämtlichst 30 Jahre oder älter zum Zeitpunkt ihrer Abfüllung, hat der heute vorgestellte Rum von Silver Seal in dieser Hinsicht aufgeholt. Dieser hat im Oktober letzten Jahres ebenfalls die 30 Jahre vollgemacht und eignet sich daher durchaus schon, um nun deutlichere Parallelen zu den 70s zu ziehen und zu schauen, inwieweit sich das auch praktisch annähert. Daher galt diesem Bottling natürlich meine besondere Aufmerksamkeit, als ich vor ein paar Monaten hörte, dass ein solches wohl erscheinen wird, denn weitere 1989er PMs blieben nach dem Duncan Taylor Bottling in der Folge aus.
Im Juli diesen Jahres ist das nun auch endlich passiert und wie es zu erwarten war, war der PM auch sehr schnell ausverkauft. Neben einer Anzahl von gerade einmal 206 Flaschen insgesamt ist dies allerdings wohl auch der Tatsache zu verdanken, dass er mit seinem Ausgabekurs von ca. 350,- Euro ein für Silver Seal Verhältnisse fast schon phänomenales Preis-Leistungs-Verhältnis hatte, gerade im Vergleich zu seinen Brüdern in der 2020er Release Serie. Für den Rockley 1986, noch ein Duncan Taylor 2012 Bottling, an das Silver Seal angeschlossen hat, muss man schon ca. 600,- Euro hinlegen und für den tropisch gereiften Monymusk 1984 dann sogar schon fast 1000,- Euro. Dagegen mutete der PM dann natürlich sehr erschwinglich an. Ein österreichischer Shop führt den Rum kurze Zeit sogar noch für ca. 320,- Euro, was vermutlich der günstigste Preis für diesen Rum gewesen ist. Ja, das ist immer noch sehr viel Geld, aber was man Silver Seal wirklich lassen muss, und das machen sie seit jeher besser als andere: sie liefern ein verdammt hochwertiges Packaging! Diese Boxen sind schon a la bonheur, das muss man wirklich sagen. Es heißt so oft es käme auf den Inhalt an, und ja, das stimmt auch, gleichwohl bin ich auf diesem Qualitätslevel aber auch ein Fan davon, wenn man einer Flasche diese Qualität auch unmissverständlich ansieht! Insofern: well done! Ansonsten lässt sich sagen, dass der Silver Seal Uitvlugt 1989, anders als der 2012er Duncan Taylor, unverdünnt und in Fassstärke in die Flasche kam und noch immerhin einen Alkoholgehalt von 55,8% vol. aufweist. Das wiederum demonstriert uns eindrucksvoll, dass der Duncan Taylor damals doch schon sehr viel mehr verdünnt wurde, als ich lange Zeit dachte. Denn dieser hatte damals schon nur noch 54,9% vol., trotz sieben Jahre kürzerer Reifung. Er müsste demnach wohl noch original über 60% vol. gehabt haben in 2012. Und inwieweit sich diese und noch weitere Unterschiede direkt und im Vergleich bemerkbar machen, das sehen wir uns jetzt an!
Zutreffend ist das allerdings ganz eindeutig, wenn wir über alte, lang gereifte Port Mourants sprechen, so wie heute. Die Rums aus den 1970er Jahren, zu vorderst natürlich die Jahrgänge 1974 und 1975, habe ich in den letzten Monaten immer mehr zu schätzen gelernt und so lag es nahe, dass ich mich auch bei anderen Rums langsam begann durchzuprobieren. Positiv aufgefallen war mir dabei auch eine Abfüllung von Duncan Taylor aus dem Jahr 2012, nämlich der Uitvlugt 1989 aus einer Pot Still. Das wiederum heißt: in Wahrheit haben wir es nicht mit einem Uitvlugt Rum zu tun, sondern eben mit einem aus Port Mourant, dessen alte Still, die Double Wooden Pot Still, zum Zeitpunkt der Destillation bei Uitvlugt stand. Da es die einzige Pot Still war die sich zu diesem Zeitpunkt dort befand besteht über die Herkunft des Rums also auch keinerlei Unklarheit. Duncan Taylor, das sei an dieser Stelle noch erwähnt, hat damals, 2012, mit einer Wahnsinns-Rum Serie für Furore gesorgt und auf sich Aufmerksam gemacht. Neben dem Uitvlugt erschienen unter anderem auch noch ein Hampden 1990, ein Rockley 1986 und ein Versailles 1985. Diese Rums sind sämtlichst Legenden! Seitdem ging die Kurve dieses Abfüllers, mindestens im Rum Bereich, allerdings auch wieder steil nach unten. Es kommt kaum etwas nach und wenn, dann passiert das nicht annähernd in dieser Qualität. Schade!
Doch zurück zum Jahrgang 1989 von Uitvlugt/Port Mourant. Dieses ähnelt den alten PMs aus den 1970er Jahren in vielerlei Hinsicht. Zum einen natürlich im geschmacklichen Stil, zum anderen haben sie aber auch die Färbung gemeinsam, die schon bei der Befüllung des Fasses stattgefunden hat. Während der Uitvlugt mit seinen 23 Jahren im Fass aber natürlich noch bedeutend jünger daher kam als viele der Rums aus den 1970er Jahren, diese waren fast sämtlichst 30 Jahre oder älter zum Zeitpunkt ihrer Abfüllung, hat der heute vorgestellte Rum von Silver Seal in dieser Hinsicht aufgeholt. Dieser hat im Oktober letzten Jahres ebenfalls die 30 Jahre vollgemacht und eignet sich daher durchaus schon, um nun deutlichere Parallelen zu den 70s zu ziehen und zu schauen, inwieweit sich das auch praktisch annähert. Daher galt diesem Bottling natürlich meine besondere Aufmerksamkeit, als ich vor ein paar Monaten hörte, dass ein solches wohl erscheinen wird, denn weitere 1989er PMs blieben nach dem Duncan Taylor Bottling in der Folge aus.
Im Juli diesen Jahres ist das nun auch endlich passiert und wie es zu erwarten war, war der PM auch sehr schnell ausverkauft. Neben einer Anzahl von gerade einmal 206 Flaschen insgesamt ist dies allerdings wohl auch der Tatsache zu verdanken, dass er mit seinem Ausgabekurs von ca. 350,- Euro ein für Silver Seal Verhältnisse fast schon phänomenales Preis-Leistungs-Verhältnis hatte, gerade im Vergleich zu seinen Brüdern in der 2020er Release Serie. Für den Rockley 1986, noch ein Duncan Taylor 2012 Bottling, an das Silver Seal angeschlossen hat, muss man schon ca. 600,- Euro hinlegen und für den tropisch gereiften Monymusk 1984 dann sogar schon fast 1000,- Euro. Dagegen mutete der PM dann natürlich sehr erschwinglich an. Ein österreichischer Shop führt den Rum kurze Zeit sogar noch für ca. 320,- Euro, was vermutlich der günstigste Preis für diesen Rum gewesen ist. Ja, das ist immer noch sehr viel Geld, aber was man Silver Seal wirklich lassen muss, und das machen sie seit jeher besser als andere: sie liefern ein verdammt hochwertiges Packaging! Diese Boxen sind schon a la bonheur, das muss man wirklich sagen. Es heißt so oft es käme auf den Inhalt an, und ja, das stimmt auch, gleichwohl bin ich auf diesem Qualitätslevel aber auch ein Fan davon, wenn man einer Flasche diese Qualität auch unmissverständlich ansieht! Insofern: well done! Ansonsten lässt sich sagen, dass der Silver Seal Uitvlugt 1989, anders als der 2012er Duncan Taylor, unverdünnt und in Fassstärke in die Flasche kam und noch immerhin einen Alkoholgehalt von 55,8% vol. aufweist. Das wiederum demonstriert uns eindrucksvoll, dass der Duncan Taylor damals doch schon sehr viel mehr verdünnt wurde, als ich lange Zeit dachte. Denn dieser hatte damals schon nur noch 54,9% vol., trotz sieben Jahre kürzerer Reifung. Er müsste demnach wohl noch original über 60% vol. gehabt haben in 2012. Und inwieweit sich diese und noch weitere Unterschiede direkt und im Vergleich bemerkbar machen, das sehen wir uns jetzt an!
Verkostung des Silver Seal Demerara Rum 30 YO Uitvlugt 1989:
Alter: von Oktober 1989 bis Anfang 2020 reifte der Rum 30 Jahre lang im Eichenfass.
Lagerung: die Reifung fand mutmaßlich vollständig in Europa statt. Die dunklere Farbe kommt durch die Färbung, die einige Demerara Rums traditionell erhalten.
Fassnummern: Silver Seal gibt als Fassnummer die #7 an, allerdings dürfte es sich dabei ausschließlich um eine interne Zählung handeln, was meinen Verdacht bestätigt, dass der Abfüller vermutlich keine bis kaum noch Fässer lagernd hat, sondern neue Bottling unmittelbar zuvor von Brokern erworben werden. Ergeben hat das Fass noch 206 Flaschen a 0,7 Liter, sowie einige wenige Magnum Flaschen.
Fassnummern: Silver Seal gibt als Fassnummer die #7 an, allerdings dürfte es sich dabei ausschließlich um eine interne Zählung handeln, was meinen Verdacht bestätigt, dass der Abfüller vermutlich keine bis kaum noch Fässer lagernd hat, sondern neue Bottling unmittelbar zuvor von Brokern erworben werden. Ergeben hat das Fass noch 206 Flaschen a 0,7 Liter, sowie einige wenige Magnum Flaschen.
Angel's Share: unbekannt. Er dürfte aber bei ca. 30 bis 40% liegen.
Alkoholstärke: der Rum kommt mit einem Alkoholgehalt von 55,8% vol. um die Ecke. Diese dürften der Fassstärke nach 30 Jahren im Fass entsprochen haben.
Destillationsverfahren: der Rum entstammt der Double Wooden Pot Still, die einst bei Port Mourant stand. Nach der Schließung Port Mourants im Jahr 1955 kam dessen Still zu Uitvlugt. Als auch Uitvlugt Ende 1999 geschlossen wurde und damit Diamond zur einzig verbliebenen Destillerie Guyanas machte, zog die Still neuerlich um und produziert bis heute Rum!
Mark: PM (Port Mourant)
Farbe: sehr dunkles Rosé, klar ins bräunliche gehend, Kastanie.
Abgang: ein langer, warmer Abgang! Dörrobst und Melasse, sowie Tannine und viel Anis begleiten den Rum nach unten. Sehr stark!
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-92/100-
Nutzer der Rum Tasting Notes App finden den Rum hier:Silver Seal Demerara Rum 30 YO Uitvlugt 1989
Ein Dank geht abschließend an Malte, der diese Abfüllung geteilt hat. Vielen Dank!
Bis demnächst,
Flo
2 Kommentare:
Is there an Enmore 1988 as well?
Heyho,
The 1988 Enmore bottlings are not my favourites.
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