nach einer Runde Orgeat und einer Runde Curacao folgt heute der erste Rum-Test im Mai Tai. Es geht um den Cadenhead Green Label Jamaica 14 YO.
Auch wenn es sein Etikett nicht preis gibt, aber dieser Rum stammt eindeutig aus dem 1992er High Ester Batch der Hampden Distillery, in welcher er destilliert wurde. Abgefüllt wurde er im Jahr 2007 in Schottland. Der Rum wurde nicht kältefiltriert und keiner Färbung unterzogen. Seine Farbe ist strohig. Pur reicht dieser Rum leider nicht ganz an eine 13 jährige Abfüllung dieses Batchs in Fassstärke heran, zu sehr profitiert dieser dann doch von seinen zusätzlichen Volumenprozenten. Wie er sich im Mai Tai schlägt, sehen wir gleich.
Im Handel ist der Rum noch vereinzelt für einen Preis von ca. 42 Euro erhältlich, was ich für nicht günstig, aber sehr angemessen halte. So viel zum Rum. Nun zum Mai Tai...
Cadenhead's Green Label Jamaica Rum 14 YO |
Zunächst zur Farbe: diese ist, wie eigentlich immer bei Mai Tais mit strohigen Rums, sehr hell, ins milchige gehend, wobei ich da auch schon noch hellere Mai Tais vor mir hatte. Aber von einem normalen, ins trübe braune gehenden, Mai Tai ist dieser weit entfernt.
Geschmacklich dann, habe ich sofort Hampden im Mund, Ähnlichkeiten zu anderen Hampden Rums sind sehr groß. Frische und gereifte Noten ergänzen sich großartig, Ester sind da, wenn auch nicht ganz extrem. Die anderen Zutaten, Meneau Orgeat, Pierre Ferrand Orange Curacao, Zuckersirup und Limettensaft, sind wunderschön eingebunden. Hier dominiert keine Zutat über alle Maßen, wenngleich der Drink natürlich vom Rum geprägt ist. Aber er erschlägt die anderen Komponenten eben nicht, er harmoniert mit diesen. Holz ist zu schmecken, aber nicht negativ und nicht zu arg, gerade gut genug, in Kombination mit bananigen Noten, absolut ausbalanciert. Dieser Drink macht einfach mal verdammt viel Spaß! Er steckt einen Smith & Cross Mai Tai z.B. locker in die Tasche.Schade, dass dieser Rum nicht in Fassstärke abgefüllt wurde, auch im Drink hätte ihm das noch den Extra Kick gegeben, wobei ich finde, dass der Rum pur mehr darunter leidet als im Drink.
Fazit: Ich habe einen PLV-Kracher vor mir stehen! Mit 42 Euronen liegt dieser Rum zwar bereits etwas über dem, was man klassischerweise für einen Mixrum ausgeben würde, er ist auch deutlich teurer als z.B. ein Smith & Cross, aber eben auch entscheidend besser. Leo hat diesen Drink parallel gemixt, und mir in meinem Fazit zugestimmt. Eile beim Kauf ist inzwischen leider geboten, der Rum steht knapp vor dem Ausverkauf, Cadenhead selbst listet ihn auch schon eine ganze Weile nicht mehr.
Zu bedenken gilt es nur, dass auch dieser Rum (hier zeigt sich dann der Schwachpunkt gegenüber einer Fassstärke vollends) nicht so sehr auf Verwässerung steht. Die fruchtigen und esterreichen Noten treten dann etwas in den Hintergrund. Eine optimale Kühlung (Leo schlug ein Servieren ohne Eis vor) ist notwendig. Danach steht einem flüssigen Vergnügen nichts mehr im Wege. Definitiv empfehlenswert! Cheers!
Flo
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