Dienstag, 7. Mai 2013

Smith & Cross

Liebe Rum-Gemeinde,

Herzlich Willkommen an alle die immer noch, oder vllt.auch inzwischen dabei sind. Heute wende ich mich im fünften Akt meiner Mai Tai Tastings einem sehr interessanten Rums zu: dem Smith & Cross, den es erst seit ca. 2 Jahren in Deutschland zu kaufen gibt.
Dieser Rum, der erst seit März 2011 in Deutschland erhältlich ist und bei vielen Onlinehändlern bezogen werden kann, war lange Zeit mein Standard-Rum im Mai Tai und besticht vor allem durch eines: seinen Preis. Gerade einmal 25 Euro muss man für diesen Jamaicaner bezahlen. Damit gilt er vielen als einer DER Preis-Leistungs-Knaller überhaupt.
Was kann man über diesen Rum sagen? Viel bekannt ist nicht und auf dem Label wird mit Informationen auch ziemlich gespart, aber man hört immer wieder (und geschmacklich kann ich das durchaus bestätigen), dass er wohl aus der Hampden Distillery stamme. Stolze 57% vol. weist der Rum auf, optimale Voraussetzungen für einen Rum, um im Mai Tai zu überzeugen. Navy Strength. Nicht ganz alltäglich ist, dass auf dem Label angegeben wird, welchen Estergehalt die für diesen Blend verwendeten Rums haben: er besteht aus sehr esterreichen Wedderburn-Destillaten und etwas "leichteren" Plummer-Rums.
Bis zu diesem Tasting damals, den Rum testete ich im Sommer 2011 als einen der aller ersten auf Mai tai roa ae, war dieser Rum meine Referenz im Mai Tai. Die Tatsache, dass ich keinen Smith & Cross mehr habe, verhindert leider ein neuerliches Tasting. Daher gibt es meine ursprünglichen Notes:

Mai Tai mit Smith & Cross Traditional Jamaica Rum:

Mai Tai mit Smith & Cross Jamaica Rum
Der erste Schluck bestätigt meinen bisherigen Eindruck: volle Power, viel viel Kraft, Pot Still Bombe! Eine leicht süßliche Note, Anklänge von Banane sind zu schmecken. aber auch eine gewisse Schärfe ist zunächst nicht von der Hand zu weisen, was angesichts von 57% vol. auch nicht verwundert. Der erste Eindruck lässt aber auch die Harmonie im Drink (noch) vermissen: die Partner aus Giffard Orgeat, Limettensaft und Marie Brizard Orange Curacao werden vom Rum dominiert, sie schaffen es nicht, ihm die Kanten abzuchlagen. Das alles ändert aber nichts daran, dass ich es hier mit einem erstklassigen Rum zu tun habe, der auf diesen Drink passt wie die Faust auf's Auge!

Zubereitet habe ich den Drink erstmals im gesamten Test etwas anders: ich habe auf massives Eis geshaked, den Drink anschließend aber auf frisches Eis gestrained, statt wie bisher, den gesamten Skakerinhalt ins Glas zu geben. Dieses hat sich auch sofort bemerkbar gemacht, der Drink war am Anfang ein wenig scharf. Das Schmelzwasser hat anschließend aber sehr auf den Drink gewirkt und ihn angenehmer zu trinken gemacht. Er wird sehr viel geschmeidiger und verliert an Ruppigkeit, ohne dabei jedoch auch nur im geringsten langweilig zu werden. 
Auch den verwendeten Sirup habe ich erstmals ausgetauscht. Statt, wie bisher, Monin Mandelsirup habe ich nun Giffard Orgeat in den Drink gegeben, allerdings etwas zu gering dosiert, ein Hauch mehr davon hätte dem Mai Tai gut getan.

Fazit: beim Smith & Cross haben wir es mit einem Rum zu tun, der ein ausgezeichnetes Preisleistungsverhältnis aufweisen kann. Ich selbst könnte den Rum für 23 Euro bekommen, normal sind ca. 25 Euro, da kann man sich nicht beschweren, für den Preis bekommt man hier erstklassiges geboten! Dieser Rum hat Power und schleudert einen in einen Mai Tai, der einem Feuerwerk gleicht, bis das Schmelzwasser ihn einigermaßen gebändigt hat, man steht unter Dauerbeschuss von Aromen, absolut klasse!

Im Gegensatz zu vielen anderen Rums die ich hier teste ist dieser Rum keine Einzelfassabfüllung und dürfte, auch dank seines Erfolges, noch längere Zeit verfügbar sein. Der Mai Tai profitiert ungemein von der Frische dieses eher kurze Zeit gelagerten Rums und macht dessen Genuss zu einem Fest für den Gaumen! Ich war damals schwer begeistert! Wenn ich nun noch eine Spur mehr Orgeat verwendet hätte, wäre dieser Mai Tai wirklich einer der besten, die man für dieses Geld bekommen kann.
Es bleibt die Frage nach dem Aber. So ein toller Drink, PLV-Knaller, aber bei mir steht keine Flasche mehr rum um den Drink neu zu testen? Was ist da los? Die Erklärung ist kurz und bündig: ich habe mich vor ca. einem Jahr, für einen anderen PLV-Knaller als Standard im Mai Tai entschieden, der mir noch deutlich besser gefällt und der den Smith & Cross in dieser Funktion abgelöst hat. Von ihm wird diesen Monat auch noch zu lesen sein ;)

Bis morgen,
Flo

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