Dienstag, 2. Mai 2017

Appleton 12 YO / Clement V.S.O.P. + Sea Wynde

Liebe Rum- und Mai Tai Freunde,

heute gibt es mein allererstes Mai Tai Review, welches ich damals für "Mai tai roa ae! - Mythos und Moderne" am 10. Juli 2011 verfasst habe. Ich habe auf jegliche Umformulierungen verzichtet und gebe das ganze authentisch wieder. Auch die Bilder sind noch die damaligen.

"Den Anfang macht ein Vergleich zwischen dem Mai Tai Rezept, welches Trader Vic selbst so gemixt hat und einem Mai Tai, dessen Rum in sich ein Blend aus Jamaika- und Guyana Rum ist. Die Rede ist von der Kombination Appleton Estate Extra 12 YO / Clement V.S.O.P. und Sea Wynde.

Zunächst zum Appleton 12 YO / Clement V.S.O.P. Mai Tai:

3 cl Appleton Estate Extra 12 YO
3 cl Clement V.S.O.P.
1,5 cl Marie Brizard Orange Curacao
2 cl frisch gepresster Limettensaft
0,75 cl Monin Mandelsirup

0,75 cl Riemerschmid Rohrzuckersirup

Ein sehr solider Mai Tai, der durchaus mundet. Der Clement dominiert in dieser Konstellation klar den Appleton. Dadurch schaffen es die frischen Noten nach grünen Äpfeln auch noch durch diesen Drink, der insgesamt eher rau anmutet, der Drink ist nicht sehr süß. Mit zunehmendem Schmelzwasser flacht der Drink enorm ab, gewinnt nicht, wie andere Mai Tais mit hochprozentigen Rumsorten. Ich habe den Drink mit massiven Eiswürfeln geshaked, die dann durch heftiges Schütteln gebrochen sind. Den gesamten Shakerinhalt habe ich dann ins Glas gegeben. Ein Mai Tai mit Smith & Cross bsw. profitiert davon enorm, wird weicher aber nicht wässriger (wenn man schnell genug trinkt ;) ), aber diese Version sollte definitiv auf frisches Eis gestraint werden.
Die verwendeten Sirupe sind Standardsirupe aus dem Supermarkt. Sie sollen hier die Basis bilden. In späteren Tests werde ich u.a. zu Giffard übergehen. Die Sirupe verhalten sich dezent, dominieren nicht und machen den Drink ohne weitere Vergleiche nicht unsympathisch.
Der verwendete Orangenlikör ist ein Curacao aus Frankreich, von der Firma Marie Brizard. Dieser setzte sich bereits in früheren Versuchen klar gegen den Cointreau Triple Sec durch. Er ist fruchtiger, süßer und passt sich dem Drink besser an. Er umgarnt die verwendeten Rumsorten und versucht nicht, ihnen Konkurrenz zu machen. Das war mir beim Cointreau negativ aufgefallen.

Fazit:

Ein Mai Tai, der als Einstieg in diesen Drink optimal ist (auch gerne mit Appleton Estate V/X und St. James Royal Ambre!). Der Anteil des Jamaikaners kann durchaus auf 4:2 erhöht werden, der Drink verändert sich dadurch merklich. Größter Vorteil für Einsteiger: der Drink ist vergleichbar niedrig prozentig. Appleton Estate Extra hat 43% vol., Clement V.S.O.P. 40% vol.
Mein persönlicher Favorit dürfte diese Kombination wohl kaum werden, mir ist es lieber, im Mai Tai das reine Feuer Jamaikas zu haben, das auch gut auf Agricole verzichten kann. Aber dazu in folgenden Reviews mehr.

Nun zum Mai Tai mit Sea Wynde Pot Still Rum:
6 cl Sea Wynde
1,5 cl Marie Brizard Orange Curacao
2 cl frisch gepresster Limettensaft
0,75 cl Monin Mandelsirup
0,75 cl Riemerschmid Rohrzuckersirup

Wow! Das ist ein Mai Tai ganz nach meinem Geschmack! Ein völlig anderes Ergebnis als beim ersten Test (s.o.). Das Pot Still Aroma des Sea Wynde kommt sofort durch und sagt "Hier bin ich!". Wenn gleich Sea Wynde ein Blend aus Jamaika- und Demerara-Rum ist, kommt der jamaikanische Part doch am stärksten heraus, was ihn für einen Drink wie den Mai Tai sehr geeignet macht. Der Rum bringt das Geschmacksprofil für einen Mai Tai wie ich ihn mir vorstelle mit: Kraft, Würze, dezente Süße und Durchsetzungsvermögen. Wie auch beim Appleton/Clement Mai Tai habe ich den Drink mit Eiswürfeln geshaked und so ins Glas gegeben. Ich bin der Meinung, dass das diesem Rum nicht weh tut, ihn aber auch nicht bereichert. Durch seine 46% vol. kann er das Schmelzwasser besser abwehren als vorherige Kombination, allerdings lässt sich der Drink von Beginn an angenehm und problemlos genießen, eine Verwässerung ist nicht nötig. Also auch hier: auf frisches Eis strainen!
Sirup, Curacao und Limettensaft umarmen den Drink und setzen ihn optimal in Szene, keine der Zutaten versucht dem Rum die Hauptrolle streitig zu machen, allerdings wäre das gegen den Sea Wynde auch sehr schwer.

Fazit:
Dieser Mai Tai macht Lust auf mehr und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Tests mit Rums, die in eine ähnliche Richtung gehen. Diesen Mai Tai kann man problemlos einem Anfänger, der angefangen hat sich für Rum zu interessieren, als auch einem Fortgeschrittenen anbieten. Dieser Mai Tai langweilt nicht und bietet alles, was man in der durchschnittlichen Cocktailbar ihres Misstrauens nicht bekommt. Dieser Drink mit diesem Rum ist eine Ansage, die Messlatte ist gelegt. Nun sind andere aufgefordert, nachzuziehen. Das ist eine Drohung des Sea Wyndes an die Konkurrenz, aber ein wahres Fest für jeden Liebhaber dieses Drinks!
Damit bedanke ich mich für heute für's Lesen und für das Interesse, und wünsche ein angenehmes Verkosten. Ich hoffe, ich konnte die eine oder andere Anregung dazu geben.
Das nächste mal wird es hier dann u.a. um den Smith & Cross gehen.
Beste Grüße,
Flo"


Sooo, das nächste Mal, also morgen, geht es hier natürlich nicht um den Smith & Cross, denn dieser wurde ja schon 2013 hier hochgeladen. Die ganze Nummer heute diente eher zum Spaß an der Freude und zur Veranschaulichung der Entwicklung meiner Reviews seit 2011. Morgen geht es dann mit einem Mai Tai weiter, der in sehr ähnlicher Form hier schon mal Einzug erhalten hat, allerdings war der mit einem jüngeren Zwillingsbruder dieses Rums gemixt. Seid gespannt! :)

Bis dahin
Flo

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen